Grimms Welt Reisen, Geschichten und Politik

11. September 2004

Hong Kong Reisebericht Teil 7

Filed under: Reiseberichte — Grimm @ 17:59

Nachdem die letzte Woche ueber ja eher das Rumlaufen unseren Tag angab, war heute mal wieder eine gediegene Djunkentour im Programm. Schon um halb neun stand die gesammelte Truppe auf, machte sich frisch und djunkenfein, bereitete Schwimmklamotten, Buecher und Essen vor um ansprechend fuer ein gemuetliches Abhaengen auf dem Boot geruestet zu sein.
Diesmal wurden wir von der Ex-Chefin von Frau N. dazu eingeladen, einmal um Frau N. Godd-Bye zu sagen, desweiteren waren Auditoren der Besitzerfirma miteingeladen, um diese von der Notwendigkeit einer Djunke zu ueberzeugen. Um halbelf brachen wir also mit der Faehre gen Central auf, um dann mit der U-Bahn zum HK Exposition Center zu fahren, wo wir von der Djunke abgeholt werden sollten. Leider schienen die Kapitaene der Djunke ein anderes Center zu kennen, denn sie waren weit und breit nicht zur vereinbarten Zeit zu finden. Auch zwei weitere Mitreisende waren noch nicht angekommen. Nach ein wenig Warten und Telephonieren kamen ploetzlich Djunke plus Zuspaetkommer am Pier an. Wie das zu stande kam, weiss ich immer noch nicht. Zumindest war endlich das Boot da.
Das phantastische Duo plus zwoelf fuhr unter Musikberieselung, „Schickeria“ von „Spider Murphy Gang“, in Richtung einsame Bucht. Der Himmel war leicht bewoelkt, die Sonne brannte hinterhaeltig durch die Wolken hindurch, Merrit und ich sind recht rot geworden. In der Bucht angekommen, nach einfuehrenden Gespraechen mit den Mitreisenden, wurde das alte Spiel mit dem schwimmenden Seifenstueck ausgepackt. Diesmal gab es auch keine Nachbarn mit teureren Spielzeugen. Ein wenig wurde das wilde Planschen durch die merkwuerdigen Hautirritationen getruebt, wir vermuteten, dass sich kleinere Quallen einen Spass daraus machten uns anzuschwimmen. Zum Glueck hielt sich deren Menge aber in Grenzen, wir mussten nicht panikartig das Wasser verlassen, wir liessen uns nicht das Spiel versauen. So gab es eben noch mehr Anreiz nicht ins Wasser zu fallen.
Nach dem die Kraefte bei dem doch sehr anstrengenden Spiel aufgezehrt waren, der Magen seine Bereitschaft zur Nahrungsmittelaufnahme angekuendigt hatte, wurde das Deck gestuermt, der Tisch gedeckt und froehlich gefuttert. Dieser Akt des gemeinschaftlichen Verzehrs endete nach circa einer Stunde, es wurde kurz aufgeraeumt und die Buecher wurden gezueckt.
Auf dem Sonnendach der Djunke fanden sich 2 Schlaefer und vier Leser, unter anderen Merrit und ich, ein, die dort ihre Ruhe genossen. Frau N. hatte die nette Idee Kafee zu trinken, ich wollte daran partizipieren. Als dieser fertig war, legte ich mein Buch zur Seite, Simon Singhs „Fermats letzter Satz“, und holte fuer die Duerstenden den Trunk. Waehrend wir diesen uns unterhaltend konsumierten, hatte ein Schlaefer sich zu einem Leser gewandelt. Dieser fiese Kerl, ein Auditor, zeigte gesteigertes Interesse an meinem Buch, las den Klappentext, lass die Einleitung, lass immer weiter, so dass ich nach Beendigung des Kaffees ploetzlich Buchlos dasass, waehrend die anderen beiden sich wieder hinter ihre Lektueren verkrochen. Aber einen Auditor der Djunkenbesitzerfirma kann man ja nicht einfach auf den Hinterkopf schlagen und sagen, „Hey, meins“. So musste ich halt mit Merrit reden, was ich mittlerweile aber ganz gut kann. Oh, das Buch sah ich erst am Ende der Fahrt wieder. Der Knabe legte es erst wieder aus der Hand, als wir zurueck in HongKong waren. Naja, immerhin hat er es sich nicht gleich eingesteckt.
Die Zeit in der Bucht verging dann ziemlich schnell, mit netten Leuten und gutem Essen fliegt sie gerade zu. Ein weiteres Mal gingen wir nicht schwimmen, der Himmel hatte sich noch mehr bewoelkt, es war zwar nicht kalt, aber die Bquemlichkeit und der volle Magen luden nicht mehr dazu ein. So fuhren wir dann um halb sechs wieder in Richtung Hongkong. Den Rueckweg genoss das phantastische Duo auf dem vorderen Sonnendeck, wo der Wind durch die Kleidung pfiff und es einfach die beste Aussicht gab. Leider ging auch dieser Teil recht schnell vorbei.
Beim Anlegen am Hafen wurden wir dann noch von diversen Festlandchinesen auf Video und Photo festgehalten, was ich irgendwie ulkig fand. Ohne eigene Leistung sitzt das phantastische Duo auf einer fetten Djunke und beeindruckt das Publikum.
Nach einer schnellen Faehrenfahrt, einer Dusche und einem leckeren Essen beim Japaner auf LamMa war auch dieser Tag schon wieder vorbei. Morgen geht es in die Sonderzone ShenZen, Merrit wird berichten duerfen.

Powered by WordPress