Grimms Welt Reisen, Geschichten und Politik

27. November 2013

Der zweite Teil der Türkei

Filed under: Reiseberichte — Grimm @ 12:00

Ich hatte da ja noch was versprochen… Ich ahnte, daß es nach meiner Rückkehr nach Deutschland unwahrscheinlich wurde, daß ich die Bilder noch hochlade, aber ich habe es geschafft! Ihr bekommt also noch einen kleinen Teil der Bilder aus alten Städten zu sehen. Ohne viel weiteres Gerede, die Galerie.

 

25. Oktober 2013

Warm und alt

Filed under: Reiseberichte — Grimm @ 20:24

Wie schon im letzten Eintrag angedeutet, mußte ich meine Reise an die Ostgrenze der Türkei abbrechen. Ich wollte dort eigentlich noch alte armenische Städte anschauen, eventuell in Georgien oder Armenien einfahren, … Eines Nachts bemerkte ich dann aber, daß ich ganz schön fror. Ein Blick auf das Thermometer sagte mir dann irgendwas zwischen 2 und 4 Grad C. Zu wenig für eine angenehme Nachtruhe im ungeheizten Bus. Die Standheizung ist ja dahin, der Sommerschlafsack ist eben genau das und ich habe keine zweite Person, die mitheizen könnte. Als ich dann auf Bergspitzen kurz oberhalb meiner Schlafposition Schnee liegen sah, entschied ich mich schnell gen Süden zu fahren. Ganz so schnell klappte es dann doch nicht, ich wurde in Kappadokien aufgehalten, weil ich erstens dort einen wunderschönen Campingplatz mit wirklich heißer Dusche hatte und weil die Gegend unfaßbar schön ist.

Die dortigen Canyons sind tatsächlich ein Naturwunder und man versteht die Schönheit selbst dann kaum, wenn man davor oder darin steht. Es ist schwierig zu beschreiben, selbst Photos werden diesen verwitterten Tuffelsen nicht gerecht. Hinzu kommen dann noch in die Felsen geschlagene Höhlen, mit denen man mich ja immer bekommt. Aber wären es nur Höhlen, wäre es ja mittlerweile fast schon langweilig. Kenne ich ja schon aus Bulgarien und Slovenien.
Hier waren sie nicht faul und haben Städte in die Felsen getrieben. Eine davon habe ich sogar besucht und war natürlich hin und weg. Man kann recht frei herumlaufen und darf auch vom beleuchteten Wege abkommen. Man sollte dann nicht so doof sein und die Standardtaschenlampe im Auto liegen lassen, wie ich es tat. Ich hatte dann nur noch eine Notfunzel und meine Kamera zum Leuchten, was irgendwie doof war. Weit traute ich mich daher nicht vom Wege ab. Außerdem wurde es teilweise recht niedrig. Dank meiner Größe durfte ich auf der späteren Weiterfahrt die ganze Zeit noch Tuff aus meinen Haaren holen, den ich per Kopfanstoßen abgetragen hatte. Die Höhlen sind meist selbsterklärend, so daß man nicht unbedingt einen der vielen Führer mieten muß, und mit einem solchen sind die selbständigen Exkursionen sicherlich auch nicht leichter. Falls man mal nicht weiß, wofür ein Raum diente, kurz warten, dann kommt sicherlich eine deutsch- oder englischsprachige Tour vorbei. Ich empfehle daher einen Besuch dieser Städte uneingeschränkt. Ich werde sicherlich nochmal hineingehen, wenn ich den Osten der Türkei wieder besuche. Zumal es noch viele weitere solcher Städte gibt und selbst die bekannten oftmals noch nicht vollständig erkundet sind.
Und ja, es war mit ca. 10°C in den Höhlen deutlich wärmer als draußen, so daß es ganz angenehm war. Am Bus schaltete ich nachts aber die Frischwasserheizung an und ließ den Dreckwassertank ab. Ich wollte die Gefahr des Einfrierens bannen. Ich selbst schlief mehr oder weniger angezogen und legte noch Sachen auf mich drauf, damit ich besser pennen konnte.
Nach zwei Nächten war mir es aber auch zu arg (auch wenn das meine bisher letzte wirklich heiße Dusche in den nächsten 3-4 Wochen werden sollte, ich hoffe immernoch, mal wieder eine zu bekommen) und ich fuhr gen Süden.

Oh, ich muß noch kurz zwei Erlebnisse mit dem Auto einfügen, die etwas knapper waren. Das letzte ereignete sich vor ein paar Tagen. Ich fuhr mit 90 Sachen den Berg hoch, ich hatte mir vorher ordentlich Schwung geholt, um den Hügel zu meistern. Die Straße war nur zweispurig, mittlerweile fast schon selten für die Türkei. Ich bemerkte dann, wie ein Mercedes Sprinter einen LKW bergabfahrend überholen wollte und mir dabei doch etwas näher kommen würde, als mir lieb ist. Aber mit der Erfahrung, die ich mittlerweile besitze, war mir klar, das würde – gerade so – ausreichen, es käme also nicht zu einem Frontalunfall. Der Sprinterfahrer zog flott vor den LKW und dann sah ich das tatsächliche Problem… Ein Kleinwagenfahrer hatte es für eine Superidee gehalten den Windschatten des Sprinters zu nutzen, um auch zu überholen… Für den hätte es nicht mehr gelangt. Der LKW-Fahrer konnte weder bremsen (weil der kleine dann Probleme bekommen hätte), noch Gas geben (weil er dann den Sprinter erwischt hätte), ich brauchte eine Schrecksekunde und konnte in das schmale Bankett ausweichen und bremste doch etwas hastiger ab. Der Kleinwagen schaffte es auch noch schnell genug abzubremsen, um sich auf seine Spur zu verziehen. Hätte das nicht geklappt… Naja, vielleicht lernt der Irre ein wenig durch den Schrecken. Erstaunlich, daß man auch diese Schrecksekunde braucht um angemessen zu reagieren… Wirklich krass. Ich vertat wichtige Zeit mit: „Oh, da ist ja noch einer, dieser Depp“, bevor ich dann bremste und auswich. Man erlebt sowas wohl zum Glück nicht jeden Tag…
Ich selbst war aber auch vor einer Weile doof. Ich suchte einen Schlafplatz, der abseits genug lag, so daß ich vor dem Bus Duschen können würde. Ich habe keinen Duschvorhang, darum möchte ich das nur ungern mitten in einer Siedlung machen. Ich fuhr also von der Hauptstraße ab, fuhr auf Feldwege und fuhr Berg aufwärts. Dabei dachte ich mir schon: „Den Weg möchte ich nicht bei Regen fahren“. Ein Gedanke, den ich schon häufiger hatte, der aber nie relevant wurde. Ich fand einen Schlafplatz, konnte morgens duschen, und es hatte die Nacht über geregnet. Mist.
Immerhin fuhr ich meist abwärts, die kurzen Auffahrten bekam ich mit Anlauf hin. Schwieriger, gerade zu beängstigend, waren eher die kurvigen, geschmierten Bergabfahrten. Ich nahm den ersten Gang, versuchte so wenig wie möglich zu bremsen, zu lenken, irgendwas zu tun, damit der Wagen nicht ausbräche. Das war leider nicht wenig genug, denn beim schlichten Fahren rutschte das Heck einfach zur Seite. Der feine Sand war zusammen mit Wasser – wie befürchtet – wie Seife. Das einzige Glück, daß ich hatte: Ich rutschte zum Berg hin und nicht den Hang hinab. Ich konnte die Rutschrichtung nicht beeinflussen, es war wirklich nur Glück. Als ich sicher unten angekommen war, entschied ich mich keinen Weg mehr hochzufahren, bei dem ich annehme, daß er bei Regen gefährlich wäre. Keine Kontrolle mehr zu haben, das ist ein ziemlich unangenehmes Gefühl.

So, genug von diesem Exkurs. Von Kappadokien ab wurde meine Reise anders. Nicht mehr nur die Natur war das Schauspiel, sondern jetzt wurden es hauptsächlich die alten griechischen und römischen Städte, die mich begeisterten. Ich weiß nicht so richtig, wie ich mit den vielen Eindrücken anfangen soll. Vielleicht von vorne. Ich kam in der Stadt Tarsus aus der Winterhölle der zentralen Türkei in den sonnigen und sehr warmen Süden. Tarsus ist eine typische türkische Stadt, also häßlich. Die wenigen noch vorhandenen römischen Gebäude sind schwer zu finden, die eigene Architektur ist leider stark auf dem Rückzug. Wobei sie in Tarsus es tatsächlich geschafft haben einen Block zu sichern, bevor dort auch wieder ein 08/15-Gebäude hinkam. Ich fuhr dann weiter und wurde bei Elaiussa Sebaste umgehauen.

Dort gab es direkt am Meer einen Campingplatz, mit Toilette und kalter Dusche. Der Platz war aber nicht besetzt, und er stand aber dennoch offen. Prädestiniert für mich und die diversen Liebespärchen der Gegend. Ich kam dort nachts an, so daß ich erst am Morgen erkannte, daß ich direkt neben einer alten römischen Stadt stand. Also so ein richtiges Ding mit Bädern, Häusern, einem Theater, einem Hafen und so weiter. Gut, das meiste war noch unter einer dicken Sandschicht. Es war aber alles frei begehbar, so stiefelte ich auch unbehelligt an den ausgrabenden Archäologen vorbei. Wohlwissend, daß unter mir eine komplette Stadt lag. Überall schauten ab und an behauene Steine, Säulen und Mauern aus dem Sand. Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, das sei was besonderes… Ich lag so daneben. Alte Städte sind hier überall zu finden. An manchen Tagen besuchte ich drei Stück davon und war von jeder einzelnen Stadt begeistert. Städte auf 1500 Metern Höhe, wo der Weg dorthin mit dem Auto schon beschwerlich war. Natürlich ausgestattet mit einem Theater für 5000+ Personen, weil da eine 20000-Einwohnerstadt unterhalten werden wollte. Wildes Campen direkt neben einer Nekropolis, nachdem man den Sonnenuntergang im antiken Theater sitzend beobachtet hat. Klettern und krachseln über alte Mauern, weil die Städte archäologisch oft nicht wirklich untersucht werden und daher überall dichteste Macchia den normalen Weg zudeckt. Dabei mußte man aufpassen nicht in eine der vielen ungesicherten Zisternen zu fallen, denn alleine käme man da meist nicht wieder raus, des weiteren sollte man auch nicht einfach so stürzen, weil die Pflanzen hier irgendwie alle Dornen haben… Mittlerweile ziehe ich Arbeitshandschuhe an, wenn ich solche Strecken gehe. Das macht es irgendwie entspannter, auch wenn es albern aussieht.

Ich wußte vor dieser Reise nicht, daß Griechenland hauptsächlich hier lag. Habe wohl in Geschichte zu wenig aufgepaßt, so daß mir das durch die Lappen ging. Zusammen mit den Kriegen Anfang des 20. Jahrhunderts zwischen Griechenland und der Türkei erklärt das ein wenig das etwas… gespaltene Verhältnis der beiden Nationen. Immerhin behandelt die Türkei dieses Erbe recht gut, auch wenn sich Erdogan anläßlich der Eröffnung der Metrolinie unter dem Bosporus über die „paar Scherben“ aufregte, die den Bau um vier Jahre verzögerten. Die paar Scherben führten zum Fund des ältesten Kriegsschiffes, zur Entdeckung des Haupthafens von Constantinopel… Aber wie gesagt, er scheint eher eine Ausnahme zu sein, der Rest des Landes scheint die Kulturschätze zu achten. Ich werde in der Galerie ein paar Bilder reinmachen, aber wer die volle Portion will, der muß bei mir vorbeikommen, oder sich unter www.histolia.de die Seite eines Reisenden anschauen, der sich große Mühen gemacht hat seine Besuche gut zu dokumentieren. Ich nutze die Seite regelmäßig bei meinen Touren.

Ansonsten gibt es nicht mehr viel zu berichten, die kleinen Geschichtchen kommen dann mal in persönlichen Gesprächen aus mir heraus gesprudelt. Ich bin jetzt noch ca. eine Woche in der Türkei, dann setzte ich in Begleitung eines Freundes per Fähre über auf die Dardanellen und fahre dann nach Griechenland ein. Dort verbringe ich dann eine temperaturabhängige Zeit, so daß ich vermutlich Mitte November wieder zurück bin. Mein nächster Eintrag ist daher vermutlich schon in Freiburg verfaßt, wenn überhaupt… Komisches Gefühl, aber auch gut. Freue mich auf tägliche heiße Duschen, auf saubere Toiletten, Freunde, das Wissen wo man am Abend schläft. Dinge, die sonst alltäglich sind.

So, ab in die Galerie, die sowieso wichtiger ist als mein Geschreibsel. Oh, ich werde noch eine weitere Galerie machen müssen, ich hatte irgendwann keinen Nerv mehr Bilder rauszusuchen. Die Städtebilder kommen dann irgendwann in einem separaten Eintrag dran.

PS: Ich weiß, das Sicherheitszertifikat ist nicht so dolle. Erstens gilt es nicht für die Domäne und zweitens ist es mittlerweile auch noch abgelaufen. 🙁 Damit müßt ihr leider erstmal leben, so wie ich auch.

 

9. Oktober 2013

Das etwas andere Europa

Filed under: Reiseberichte — Grimm @ 16:38

Mitte September bin ich endlich in der Türkei angekommen, meinem eigentlichen Reiseziel (nachdem sich der Iran durch seine doofen Einreiseregeln – carnet de passage für 300 Euro, 5000 Euro auf Treuhandkonto, Visum– rausgekegelt hat). Die Einreise stellte ich mir leicht vor, der Mann am Schlagbaum schickte mich darum erstmal wieder zurück in das Haus, welches ich gewieft umfahren hatte. Ich brauchte einen Einreisestempel für mich und meinen Bus. Lustigerweise ist das Visum für das Auto länger haltbar als mein Reisepaß.

Danach tingelte ich langsam durch den europäischen Teil und versuchte in das Land hereinzufinden, welches sich doch schon deutlich vom Rest der bisher besuchten Länder unterscheidet. Vor allem fallen dabei die Rufe der Muezzine auf, die sehr regelmäßig über die Lande schallen. Mittlerweile finde ich sie nerviger als die normalen Kirchenglocken, aber das Terrorläuten der deutschen Kirchen zu mir unbekannten Anlässen läßt immer noch jeden Muezzin alt aussehen. Viele wilde Hunde scheinen die Rufe nicht zu mögen, so daß es häufiger zu einem Duett zwischen dem rufenden/singenden Muezzin und den jaulenden Hunden kam. Man sollte meinen, daß die sich wenigstens daran gewöhnt haben sollten.

Ich fuhr nach ein paar europäischen Tagen auf die asiatische Seite des Landes… Leider verfuhr ich mich so derbe, so daß ich mehr oder weniger durch die komplette Altstadt Istanbuls fuhr und den schönsten Innenstadtinfarkt mitbekam. Auf der Bosporusbrücke sagte mir dann das Zollsystem, daß ich nicht registriert sei, was durchaus stimmte. Von einem anwesenden Wachmann wurde ich aber weitergewunken. Wie ich mittlerweile weiß, hat man danach 15 Tage Zeit sich einen Mautsticker zu kaufen (z.B. in einer PTT-Filiale, oder auf Autobahnauffahrten, aber nicht auf der Brücke; Fahrzeugschein und Paß mitnehmen). Versäumt man dies innerhalb der Frist, bekommt man wohl eine Strafe bei der Ausreise. (Will ich überhaupt ausreisen?) Dazu noch eine Warnung vorweg: Kauft für Mobiltelephone unter keinen Umständen eine lokale SIM-Karte. Zehn Tage nach der ersten Verwendung wird damit nämlich das Handy theoretisch aus dem Netz verbannt, auch wenn man sofort danach die alte Karte wieder einsetzt. Man muß es sich (maximal einen Monat nach Einreise) erst wieder freischalten lassen (für ca. 50 Euro). Es ist wohl als Diebstahlprävention gedacht. Ich schrieb theoretisch, weil ich zwar eine Warnung per SMS erhielt, aber das Telephon noch immer mit meiner deutschen SIM läuft. Ich hoffe mal, daß das bis zum Ende noch durchhält. Die Mitarbeiter bei z.B. Turkcell verschweigen diesen Teil aber geflissentlich, sie wollen ja eine SIM-Karte verkaufen. Zum Glück habe ich einen „mobile hotspot“ dabei, in welchem die SIM-Karte mir schnelles Internet gibt. Dieser Hotspot ist wohl als solcher erkennbar und wurde bisher nicht gesperrt (toitoitoi). Läßt man das Telephon auf der deutschen Karte laufen, dann passiert nichts weiter, wie ich an Merrits Telephon sehen konnte. Ach ja, Merrit besuchte mich für 14 Tage, über die gemeinsame Fahrt wird der Text auch hauptsächlich gehen.

Wir fingen an mit Istanbul, mußten uns dazu aber erstmal wieder auf die europäische Seite zurückkämpfen, da dort der interessantere Teil und unser angepeilter Stellplatz waren. Letzterer lag ca. 500m Luftlinie von der Blauen Moschee entfernt, so daß wir nach dem Höllentrip den Bus in Istanbul erst wieder auf dem Weg nach Asien bewegten. Der Platz ist nicht wirklich wunderschön, es ist einfach ein Parkplatz, auf dem viele Camper schlafen und abends die Istanbuler Jugend in ihren Autos ihre Fummelei erlebt. Weswegen der Platz auch am besten tagsüber anzufahren ist, abends ist er voller Pärchen. Es gibt eine Toilette, die man nicht betreten sollte, lieber eine Lira irgendwo ausgeben, als sich diesen Ort anzutun. Es gibt keinen Strom und keine Duschen (was den Aufenthalt in Istanbul mit VW-Bus dann irgendwie limitiert). Aber die Aussicht und die Lage sind einfach hervorragend und die Übernachtung kostet nicht viel (20 Lira).

Wir liefen drei Tage durch Istanbul, mehr oder weniger planlos. Wir besichtigen die Basilika-Zisternen, welche wirklich beeindruckend sind. Wir schauten uns die Hagia Sophia an, bei der ich feststellen konnte, daß die „osmanischen Horden“ bei ihren Eroberungszügen zumindest einen Sinn für Kultur hatten, weil sie die Kirchen meist nicht abrissen, sondern in Moscheen umwandelten. Ich habe im Gegenzug nicht viele Moscheen in ehemaligen Gebieten des osmanischen Reiches auf dem Balkan gesehen… Natürlich schauten wir uns auch die Blaue Moschee an, steht sie doch der Hagia mehr oder weniger gegenüber. Aber ehrlich gesagt sind die Denkmäler der Stadt nicht so interessant wie das Leben in der Stadt (und im Land) selbst. Darum wird der Text auch jetzt nicht streng chronologisch geführt werden, sondern irgendwie nach Inhalten sortiert, sofern das möglich ist.

Wir liefen in Istanbul durch viele touristische Gebiete, wo man alle paar Meter angelockt und angequatscht wird. Unser Lieblingsspruch eines Verkäufers war dabei definitiv „Please spend your money“. Taten wir nicht. Aber dabei muß man sagen, die Leute blieben allzeit freundlich. Mit einem syrischen Studenten plauderten wir danach noch nett weiter, als klar war, daß wir keine Bootstour haben wollten. Er lud uns bei einem späteren Wiedertreffen auf seinem Heimweg zu sich nach Hause ein. (Merrit ärgert sich noch immer, daß wir ablehnten.) Ein anderer Plauderer (ohne was verkaufen zu wollen) schlug mir auf Deutsch vor, daß ich doch mit dem Schiff in den Libanon einreisen solle, weil der viel besser sei, als die Türkei. Ich glaube nicht, daß ich das machen werde. Immerhin sah er ein, daß die Landverbindung nicht so toll ist, weil sie über Syrien führt („Syrien kaputt“). Besonders nett waren auch ukrainische (Kultur-)Studenten, die uns Nippes aus ihrem Land verchecken wollten. Als ich sie darauf scherzhaft darauf hinwies, daß sie zumindest schon die türkische Verkaufskultur gut beherschen würden, zogen sie lachend weiter. Wir waren wohl nicht die Zielgruppe.

Während unseres Aufenthaltes gab es noch ein koreanisch-türkisches Festival, bei dem Musik, Rituale und Taek Won Do gezeigt wurden. So konnten wir beste koreanische Trommelmusik hören, eine koreanische Hochzeitszeremonie erleben und sahen wie viel besser die Koreaner im Kampfsport sind im Vergleich zu den Türken. Beeindruckend war dabei, daß die Spinner mit ihren Kicks (und ein wenig Sprunghilfe) Balsaplatten in 5 Metern Höhe trafen. Ohne Hilfe schafften sie ca. 3-4 Meter, was auch ganz nett ist. Korea wäre sicherlich auch mal einen Besuch wert, zumindest der Süden.

Als wir auf unseren Wanderungen mal die touristischen Gebiete hinter uns ließen, fanden wir die „Viertel“. Diese definiere ich einfach mal als Geschäftsviertel in denen nur ähnliche Sachen verkauft werden. Es gab die Gürtelschnallenviertel, die Fleischviertel, die Gürtelgurtviertel, die Nähmaschinenmall (ca. 20-30 große Geschäfte, die Maschinen verschiedener Hersteller verkauften und reparierten), die Autoviertel, die normalen Barviertel, die Gewürzviertel, … Faszinierend, wie sich das hier noch erhalten hat. In Deutschland findet man das allenfalls noch im Autobereich noch ein wenig. Vor allem die Nähmaschinenmall war wirklich beeindruckend.

Was wir auch noch erfahren durften: Man kommt mit Englisch und Deutsch gut durch, sofern man viele Sachen kaufen will, die man nicht braucht oder will. Will man Sachen tatsächlich erwerben, dann gerät man mit ziemlicher Sicherheit an Leute, die keine andere Sprache außer Türkisch können. Klar, ich kann auch kein Türkisch, aber ich hatte das so in Istanbul nicht erwartet. Meine Versuche bei Turkcell irgendwie auf Englisch/Deutsch zu kommunizieren waren zum Scheitern verurteilt. Doch, einen Mitarbeiter gab es, der Englisch konnte. Der wollte mich aber auch gleich um 5 Euro bescheißen. (4GB Flatrate für 55 TL statt 40TL verkaufen) Ich bemerkte das erst, als ich die Flatrate am nächsten Tag in einem anderen Laden holte, weil ich am Vortag meinen Reisepaß nicht dabei hatte. Aber das war auch tatsächlich das einzige Mal, daß ich einen Betrugsversuch (wenn auch nachträglich) bemerkte. Denn was hier absolut hervorsticht: die unglaubliche Freundlichkeit der Türken. Merrit drückte es so aus: „Die negativste Erfahrung mit einem Türken war eventuell eine neutrale Miene“. Aber auch diese sahen wir seltenst.

Man muß dazu sagen, man wird außerhalb von Istanbul (zumindest im Norden des Landes) angestarrt wie ein Westler in Shenzen in China. Aber nicht böse, sondern sehr interessiert. Man wird ständig von Leuten mit „hello“ begrüßt, vor allem Jugendliche freuen sich sehr darüber ihr „Englisch“ zu beweisen. Immer mal wieder erkennt der erfahrene Türke den Deutschen in uns und quatscht uns direkt auf Deutsch an. Mal um uns suchend Dreinblickenden den Weg zu weisen, mal einfach nur um mal wieder Deutsch zu sprechen. Auch wenn keine Kommunikation über Worte möglich ist, so wird halt mit Händen und Füßen geredet. So wurden Merrit und ich von zwei Polizisten und deren Mittagspausenfreunden zu zwei Tee eingeladen, nachdem wir uns auf die lokale Festung und wieder zurück gekämpft hatten. Die Tee waren lecker, die Unterhaltung zwangsläufig eingeschränkt, aber es war saulustig.

Interessant war auch der Besuch eines Campingplatzes, bei dem wir von einem Mitarbeiter die Preise (auf Englisch!) erfuhren. Diese waren doch ziemlich hoch, besonders wenn man das Niveau der Plätze kennt. Der Mitarbeiter erkannte an unsrer Reaktion, was wir dachten und stimmte uns zu. Und wies uns darauf hin, daß näher am Strand noch ein Platz wäre, der günstiger sei, wir sollten aber seinem Chef nicht von diesem Hinweis erzählen. Wir stimmten zu und verließen ohne ein Wort an den Chef den Platz und fuhren zu billigeren Alternative. Dort erwartete uns eine saubere, heiße (!) Dusche, erstaunlich angenehm nach dem duschenlosen Istanbul. Der Platzbesitzer schickte uns aber auch statt in die nicht so dolle und vor allem kalte Dusche in eine Hütte, die man dort auch mieten konnte. Paradiesisch.

Und noch eine Geschichte zu Verkäufern, die nicht nur freundlich sind, wenn sie verkaufen können. Ich wollte eigentlich gestern einen Ölwechsel machen, weil es so langsam an der Zeit wäre. Dazu gehört aber auch ein Filterwechsel, nur leider gibt es das entsprechende Modell nicht in der Türkei, weil der Motor des Busses hier nicht verkauft wurde. Dies erfuhr ich während einer mir angebotenen Tasse Tee, nachdem der Mechaniker eine längere Weile per Telephon Infos gesucht hatte. Ich ließ dann aber noch die Hinter- und Vorderreifen vertauschen, weil das Profil an den Antriebsrädern während der letzten 10.000km etwas niedriger wurde. Zudem bat ich um einen kurzen Blick auf den Wagen, um eventuelle Probleme zu erkennen. Nach ca. 2 Stunden war der mögliche Teil erledigt, zudem waren alle Flüssigkeiten des Autos nachgefüllt. Als ich dann zahlen wollte, verneinte der Mechaniker und schickte mich von dannen. Ich verstand es erst nicht richtig, aber ein fragendes Tammam (OK?) wurde mit tammam beantwortet. Sehr freundlich und hilfsbereit.

Damit komme ich zum notwendigen Thema Autos und Verkehr. Autofahren ist hier wiedermal superteuer. Diesel kostet hier zwischen 1,60 Euro und 1,90 Euro (die Unterschiede sind durchaus auch in 1 km Abstand zu finden!), Benzin ist noch teurer. Ich weiß nicht, wie sich Standardarbeitnehmer das leisten können, denn die Löhne sind wohl ziemlich niedrig. Erstaunlicherweise gibt es hier aber im Vergleich zu allen anderen besuchten Ländern unglaubliche Mengen an Tankstellen. So viele habe ich bisher noch nie gesehen. Da häufen sich 4-6 in kürzestem Abstand, oftmals mit höchst unterschiedlichen Preisen. Wie die teuren da überleben können weiß ich wirklich nicht. Dafür habe ich mittlerweile so an das Fahren gewöhnt, daß mich die Regellosigkeit gar nicht mehr so stört. Dann sind vor der Ampel hat 5 Spuren, auch wenn es nur drei eingezeichnete gibt. Da wird halt im Zickzack überholt. Ich fahre so, wie ich will und lasse mich von dem Irrsinn der anderen nicht mehr irritieren. Sollense doch. 🙂 Ich bin mal gespannt, wie es sich danach in Deutschland fährt, wo die Leute meistens blinken, wenn sie die Spur wechseln (was bei der Häufigkeit des Wechselns hier vermutlich irritierend wirken würde). Wo sie sich meist ein wenig an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten. Es wird wohl paradiesisch und langweilig.

Was beim Durchfahren der Türkei auffällt, das ist definitiv die Bauaktivität. Es werden Straßen gebaut, als müsse man sich auf einen Verkehrsansturm vorbereiten (der aber nicht kommt). Dicke 4-6-spurige Straßen werden durch das Nirgendwo geführt, netterweise zählen sie nicht als Mautstraßen. Es wird eine dicke Pipeline gezogen und überall sieht man Gebäude hochschießen. Manchmal ist dabei aber auch wohl dann das Geld alle. Man sieht überall Gerippe rumstehen, Gebäude bei denen das Stahlbetongerüst errichtet wurde, eventuell noch ein paar Mauern geziegelt wurden, aber das war es dann häufig auch. Von den 3-6 Stockwerken haben dann eventuell 1-2 mal Fenster, vermutlich werden die dann auch bewohnt. Der Rest steht leer. Manchmal ist auch nicht bewohnt und das Gerippe verfällt nach Jahren wieder, was wir auch häufig sahen. Und das passiert nicht an ein-zwei Orten, das ist so verbreitet, daß es auf jeden Fall auffällt, wenn man hier her kommt. Wird da nicht richtig gerechnet, bevor gebaut wird?

Eine weitere Sache, die in der Türkei auffällt: Müll. Man findet diesen überall. Es macht keinen Unterschied, ob man am schönsten Ort des Landes ist, oder im letzten Kaff. Überall liegt Müll. Ist irgendwo ein Abhang? Hin mit dem alten Sofa, mit der Matratze, mit dem Hausmüll. Das ist vermutlich noch nicht mal alles nur illegal. Wir sahen ein Müllauto, welches den gesammelten Müll einfach an der Küste des Schwarzen Meeres runterfallen ließ. Da war sogar extra die Leitplanke herabgelassen. Praktisch. Das erklärte auch die immer wieder „verzierten“ Küstenabschnitte. Da fühlte man sich schlecht den Müll in die Sammelkontainer zu packen, wenn man das sah.
Ich weiß, ich hatte im letzten Bericht schon von Müll geredet, aber hier ist das Niveau ein ganz anderes. Vielleicht wird es am Mittelmeer noch besser, aber ich bezweifle es. Offensichtlich besteht da kein Bewußtsein, daß ein Platz ohne Müll tatsächlich angenehmer ist, nicht nur, weil man dann nicht Gefahr läuft in eine Glasscherbe zu dappen. Da wird geworden, niedergelegt, verklappt, als gäbe es keine Deponien oder Verbrennungsanlagen. Von Recyclingsanlagen ganz zu schweigen. Es ist wirklich bitter, weil das Land traumhaft schön ist, die Hinterlassenschaften aber lange überdauern werden. Vermutlich wird es erst als Problem erkannt, wenn die Lohnkosten so hoch sind, daß niemand mehr bezahlt werden kann, der den Scheiß wieder einsammelt. OK, es gibt solche Leute schon. In den Städten wird das sehr fleißig gemacht, da sieht es verhältnismäßig sauber aus. Außerhalb der Städte habe ich solche Sammler erst einmal gesehen, aber man merkte den Unterschied sofort. Naja, vermutlich muß jede Nation da mal durch und kann nicht von den Sünden anderer lernen.

Hiermit beende ich den ersten Teil über die Türkei, im nächsten berichte ich dann über den Abbruch der Ostbewegung wegen eines Wintereinfalls (da sieht man, ich lerne aus den Fehlern meiner Vorfahren… 😉 ) und über die wunderschöne Mittelmeerküste. Ab in die Galerie! (Oh, man kann die Bilder vergrößern, indem man draufklickt.)

25. September 2013

Transitland Bulgarien

Filed under: Reiseberichte — Grimm @ 21:00

Wer auf die Karte guckt oder es einfach weiß: Um von Rumänien die Schwarzmeerküste herunter fahrend in die Türkei zu gelangen, der muß durch Bulgarien hindurch. Da ich in Istanbul mit Merrit verabredet bin, kann ich mir nicht so wahnsinnig viel Zeit lassen, ich würde ihn nur ungern am Flughafen stehenlassen, nur weil ich mir Sofia anschauen wollte, wo ich gerade die alljährliche ECIS verpaßte. Ich wollte auch nicht einfach an einem Tag durch das Land rauschen, wie es anfangs möglich schien (sind ja nur 350 – 450 km…). Darum gab ich mir drei Nächte Zeit, um anschließend auf türkischem Boden anzukommen.

Ich kann nicht behaupten, daß ich bereue mir die Zeit gelassen zu haben. Zuerst ließ ich mich in Bulgariens Norden von der Küste beeindrucken, die keine reine Sandstrandküste mehr ist, sondern sich in eine Felsenküste verwandelt hat. Kurz hinter der Grenze fuhr ich zu einer Stätte der Geschichte, Kamen Bryag. Ich nenne sie so, weil dort verschiedenste Kulturen (Thraker, Römer, viel frühere Bewohner) ihre Spuren hinterlassen hatten. Ausgeschildert war der Ort komischerweise nicht, ich fand ihn nur dank Triposo und openstreetmaps. >Auf dem frei begehbaren Gelände gab es in den Fels gehauene Grabstätten, Wohnhöhlen und natürlich auch eine Höhlenkirche zu besichtigen. OK, letztere ist eigentlich gesperrt, weil sie bei einem Erdbeben 2009 (?) beschädigt wurde und die Sicherheit nicht mehr so ganz klar ist. Aber eine Bulgarin, die mit einem lokalen Führer durch die Gegend rannte, teilte mir mit, daß ich sie gesehen haben sollte. Ich könne ja auch eh kein Bulgarisch, entsprechend könne ich auch die Verbotsschilder nicht lesen. Richtig beeindruckt war ich nicht, zusätzlich zu der Arbeit des Höhlengrabens waren halt noch ein paar Kreuze in die Wand gemeißelt worden.

Vor dem Kirchenbesuch hatte mir der gleiche lokale Führer auch noch eine Höhle gezeigt, zu der man etwas herunterklettern mußte, was ich lieber ohne Rucksack machte. Das Meer wäre bei einem eventuellen Absturz für die elektronischen Geräte im Rucksack das Ende (und für mich vermutlich auch). Nach dem Abstieg hatte man aus den beiden benachbarten Höhlen eine phantastische Aussicht aufs Meer, hatte einen Balkon direkt über dem Wasser und in der Höhle sogar einen direkten Zugang hinunter. Es war ziemlich beeindruckend. Wenn man auf dem Gelände ein wenig abseits der Wege ging, oder besser gesagt den kleineren Trampelpfaden folgte, dann kam man zu noch vielen weiteren Höhlen. Manche wurden offensichtlich noch immer genutzt, dort gab es Sitzgelegenheiten aus Holz und offensichtliche Strohlager.

Ich verließ die Gegend beschwingt und fuhr nach Kaliakra, einem kleinen Kap in der Nähe. Das war touristisch schon etwas ausgebauter und gefiel mir schon nicht mehr so. Zudem hatte sich das bulgarische Militär auch noch einen Platz darauf gesichert, was wirklich unpassend scheint. Darum fuhr ich dann auch recht bald weiter, ich wollte mir an dem Tage noch ein ca. 200 Jahre altes Höhlenkloster anschauen. Aladzha hieß das Ding und war auch wieder ziemlich touristisch, aber nicht mehr um die Uhrzeit und entsprechend entspannt konnte ich da durch die Höhlen laufen. Umgehauen hat es mich nicht mehr, nicht nach der morgendlichen Besichtigung der wirklich alten Höhlen (nicht, daß man den Altersunterschied wirklich sehen könnte).

Am nächsten Tag fuhr ich noch nach Nesebar, was ich so gar nicht empfehlen kann. Viele alte Kirchen, OK, aber so unglaublich viele Touristen. Mit dem Auto macht es dann noch weniger Spaß, auch wenn man gut einen Parkplatz bekommt. Die Stadt liegt halt im schrecklichen Teil der bulgarischen Schwarzmeerküste (die Mitte), in welchem alles voller Hotelbauten ist, wegen der nicht so schlechten Strände. Aber selbst mit weniger Touristen wäre es nicht so doll gewesen, nach zwei, drei Kirchen will man doch mal wieder ein Amphitheater oder eine Stadtmauer sehen. Aber naja.

Ziel am letzten Besichtigungstag war dann Beglik Tash (Sozopol wollte ich auch besuchen, aber ich fuhr dran vorbei, weil das Navi wohl nur das zuletzt eingegebene Zwischenziel verwendet…). Dort lag in einem Wald versteckt eine thrakische Kultstätte aus Monolithen zusammengestellt und -geschnitzt. Auf dem Weg dahin kam ich noch an beeindruckenden Sanddünen vorbei (Weltnaturerbe), die den Sandstrand vom Land abtrennten. Die Monolithe lassen noch heute erahnen, daß so eine Anbetung sicherlich lustig war. Vor allem war es schon erstaunlich, aus was für Brocken sie eine Sonnenuhr gebaut hatten. Leider hat wohl mal ein Erdbeben die Steine zum Kippen gebracht, aber an sich kann man die Uhr noch gut erahnen.

Auf OSMand (meiner tablet-Karte) erkannte ich dann noch einen Strand in der Nähe, also weit weg von Hotels und Campingplätzen. Ich fuhr ein Stück dahin, dann mußte ich wegen einer Schranke per pedes weiter. Als ich am Meer ankam, fühlte ich mich an Thailand erinnert. Das Wasser, der Strand, die Sonne, es wirkte so perfekt! Bis auf das ältere Nudistenpaar störte da nichts die Ruhe. Aber mein Schwimmzeug wollte ich deswegen nicht holen (2km zum Auto und wieder zurück). Aber hätte ich es dabei gehabt, dann wäre ich vermutlich sogar zum ersten Mal in diesem Urlaub Schwimmen gegangen. Ich kann zwar schwimmen, aber irgendwie mag ich Wasser lieber aus einem Duschkopf, als als Becken oder eben Meer.

Apropos Duschkopf. Auf einem Campingplatz durfte ich die bisher skurrilste Duschanlage sehen. Ich habe mich ja an miese Sanitäranlagen gewöhnt. Ich habe genug Überbleibsel kommunistischer Freizeitlager gesehen und verwendet und hoffe halt, daß es bei einer Dusche einen Duschvorhang gibt, weil sonst immer alles so naß wird. Bei dem skurrilen Platz war aber der festinstallierte Duschkopf im gleichen kleinen Räumchen untergebracht, wie auch das WC. Man hätte sich beim Erleichtern entweder die Füße Duschen können, oder eben beim Duschen stehend die Toilette verwenden können. Ich habe diese „Sanitär“-Kombination nicht als Dusche verwendet, es kam mir eben so gar nicht sanitär vor..

Am nächsten Tag habe ich dann die Grenze zur Türkei überschritten.

Bevor ich in die Galerie entlasse, muß ich noch was loswerden, was sich bei mir schon ein wenig angesammelt hat. Warum muß überall Müll rumliegen? Warum kann man seinen Scheiß nicht wieder mitnehmen und zu Hause in den Eimer werfen? Es wird nicht heimeliger, wenn an jedem Parkplatz, an jedem Grillplatz eine kleine Deponie entsteht. Das krasseste Beispiel von Dreistigkeit sah ich in Rumänien. Eine Italienerin hatte am Straßenrand angehalten und befreite ihren Wagen von Müll, indem sie diesen, ins Auto gelehnt, hinter sich in den Straßengraben warf. Hätte sie das Auto einen Meter weiter vorne geparkt, wäre der Müll vielleicht ungewollt in den vorhandenen Mülleimer geflogen. So flog er halt in den Graben und fliegt halt beim nächsten Windstoß durch das Land.
Klar, auch in Deutschland gibt es dieses Problem, aber da sehe ich es seltener. Zum einen, weil ich dort weniger unterwegs bin und zum anderen wegen des Pfandes auf die Plastikflaschen. Ich bin mir sicher, das würde in allen anderen Ländern zu einer deutlichen Reduktion des Mülls sorgen. Oder bei Abschaffung des Pfandes für ein ähnlich hohes Müllaufkommen. Außerdem scheint es mehr wilde Deponien zu geben als in Deutschland. Da wurde aber auch in den letzten 30 Jahren ziemlich dran gearbeitet, um die Einstellung in den Köpfen zu ändern (zumindest bezüglich der Entsorgung von größeren Mengen Mülls).
Ich frage mich wirklich, was in den Köpfen vor sich geht. Es ist für mich absolut nicht nachzuvollziehen, wieso man in jedem Naturschutzgebiet, in jeder Stadt, an jedem Ort seinen Scheiß einfach so fallen läßt, egal was es ist. Und wenn man gerade einen Fernseher zu viel hat? Ab in den Busch. Es macht die Plätze nicht wirklich schöner und ist irgendwie frustrierend. Deutschland hatte vermutlich Glück, daß zu der Zeit der Schmutzfinken die Plastikverpackungen noch nicht so verbreitet waren.

So, genug davon, ab in die Galerie.

Denkste. Eines noch. Ich war ja in Rumänien von den Pferdekutschen schon angetan. In Bulgarien gibt es die auch, aber nicht nur: Es gibt auch noch Esel als Zugtiere! Das finde ich noch viel herziger, weil die kleiner sind. Die wirken dann vor den Karren noch viel winziger… Außerdem sehen Esel irgendwie lustig aus, der Schädel ist so riesig im Vergleich zum Kopfe.

22. September 2013

Hinter den Siebenbürgen

Filed under: Reiseberichte — Grimm @ 21:30

Muß die Freiheit wohl grenzenlos sein. Um das Zitat zu vervollständigen…

Offensichtlich soll es also in diesem Eintrag um Rumänien gehen. Ich war bis zu dieser Reise (bis auf Österreich) ja noch in keinen der besuchten Länder, so auch nicht in Rumänien. Ich wußte nicht viel über das Land und dachte allenfalls an Transsilvanien oder so. Daß die Gegend da wirklich so heißt und auch so bezeichnet wird, war mir nicht bewußt. Es gibt das transilvanische Dies und das transsilvanische Das. Die Wallachei ist auch ein Landesteil von Rumänien (Bukarest liegt da, wenn ich mich recht entsinne) und ich kannte diesen nur aus geflügelten Worten in ähnlicher Entfernungsbedeutung wie das Land in welchem Pfeffer wächst. Wie dem auch sei, ich war da jetzt. So lange wie noch in keinem anderen Land auf der Reise (außer Deutschland). Warum? Weil ich noch nicht in der Türkei war, wo ich vermutlich länger sein werde. Und weil Rumänien ein klasse Land ist. OK, auch die anderen Länder fand ich schön, es ergab sich halt auch einfach weil es bisher auch das größte besuchte Land war, wenn ich mich nicht irre.

Von vorne. Bei der Durchfahrt durch Ungarn, wo ich leider viel zu wenig Zeit verbrachte (hoffentlich irgendwann mal mehr, nicht mehr in diesem Sommer/Herbst), bemerkte ich an der Autobahn ein Kutschenverbotsschild. Klar, Kutschen sollten nicht auf die Autobahn, auch in Deutschland nicht. Auch keine Dreiräder. Aber stellen wir Schilder deswegen auf? Gut, für Ungarn (was ich davon sah) hatte es eine ähnliche Relevanz. Für Rumänien hingegen… Da sind Kutschen noch ziemlich oft zu sehen. Die Mehrheit verwendet zwar Autos, auch wenn ich nicht weiß, wie manche den Sprit bezahlen, da es ja noch nichtmal für dringendste Reparaturen zu langen scheint. Vermutlich gibt es deshalb auch noch Pferdekutschen. Die Preise für Benzin und Diesel sind ungefähr auf deutschem Niveau, übrigens in allen bisher besuchten Ländern. Daher ist es vermutlich billiger und einfacher das angespannte Pferd zu nehmen und die vielen Wiesen als dessen Treibstoff einzusetzen. Mann (nur Männer sind am Zügel) darf dann zwar nicht auf Autobahnen, aber das Fahren bleibt bezahlbar. Diese Diskrepanz der hohen Treibstoffkosten fiel besonders stark auf, als ich Gemüse am Straßenrand kaufte. Je ca. 1 kg Zwiebeln und Paprika für umgerechnet insgesamt 75 Cent. Der Bauer meinte in gebrochenem aber verständlichen Deutsch: „Viel Arbeit, wenig Geld“. Ein mißverständlich angebotenes Mehr an Geld lehnte er sehr strikt ab. Von dem bezahlten Geld bekäme man einen halben Liter Sprit.

Wo wir schon beim Thema Autos sind: Die Rumänen haben den temporären Sieg errungen! Sie sind die irrsten Überholer und allgemein irrsten Fahrer der Tour. Ich kann mir kaum vorstellen, ja, ich möchte mir gar nicht vorstellen, daß sie jemand noch übertrumpfen kann. (Der Bulgare kann denen schon mal nichts, er hält sich an 50 innerorts!) In Rumänien wird mit 70-80 km/h durch den Ort gerauscht, überholt, gehupt, als sollte man dankbar sein, daß sie wenigstens unter 100 fahren. Gut, vermutlich sind die Hupen dann als freundliche Warnung gedacht… Uneinsehbare Kurven? Gibt es, um davor oder darin zu überholen. Kuppen? Davor kann man gut Gas geben, da gibt es so ein tolles Gefühl im Magen, wenn man drüber hüpft. Und Überholen kann man währenddessen auch. Gegenverkehr wird schon nicht kommen, oder er wird ausweichen. Zum Glück sah ich noch nicht den Fall wo sich das auf der Gegenrichtung auch jemand dachte. Zu den schönen Erfahrungen kommen dann noch sinnlos niedrige Geschwindigkeitsbegrenzungen, die schwer zu ertragen sind und nur zu noch mehr Überholvorgängen führen… Ja, es war anstrengend. Ich habe es dennoch geschafft auch durch 5-spurige Kreisverkehre in Bukarest durchzukommen. Insgesamt fahren die Rumänen also wie die schlimmsten Irren, aber wissen auch, daß das Gegenüber entsprechend fährt und weichen daher auch gut aus. Oder ich hatte einfach Glück.

Oh, zwei Sachen muß ich bezüglich des Autofahrens noch erwähnen, per Anhalter fahren ist hier vollkommen normal, man bezahlt dem Mitnehmer durchaus auch was. Das machen wirklich Hinz und Kunz, ich glaube auch um zur Arbeit zu fahren. Das habe ich aber so sonst in keinem anderen Land bisher gesehen.. Und mittlerweile weiß ich, daß in einen Dacia durchaus gefühlte 8-10 Leute reinpassen. Anschnallen müssen die sich dann ja nicht mehr. Da bewegt sich niemand mehr drin… Auch der Dacia kriecht dann durch die Gegend, was aber auch mehr Zeit gibt den Schlaglöchern und Asphaltuntiefen auszuweichen. So, genug von Autos.

Die erste Begegnung mit dem Land war mehr oder weniger eine Pension. Ich kam zu spät nach Rumänien rein, der auf OSM angegebene Campingplatz existierte nicht oder war zu, oder schlief? Ich wollte aber nicht gleich in der ersten Nacht die Gesetze des Landes ignorieren und wollte darum nicht wild campen. Darum nahm ich mir ein Zimmer, daß mit Händen und Füßen klar gemacht wurde. Super ist anders, aber irgendwie war es auch lustig. Am nächsten Morgen wurde dann die „berühmte“ Eishöhle gesucht, leider am falschen Ende des Landes, wodurch ich die Schotter und Staubpisten des Landes kennenlernte, die mir viel Spaß machen. Hühner und Gänse kreuzten die Wege, Pferdekutschen mußten überholt werden. Lokale Leute konnten nicht weiterhelfen, weil die Höhle nunmal nicht lokal war. Von da aus ging es an die ukrainische Grenze, wo man auf rumänischer Seite viele neue Autos und Häuser sah. Die Autos waren nicht nur neu, sie waren auch verdammt teuer. Cayenne, X5, und wie die ganzen Bonzenschunkeln in SUV Format heißen. Wie ich später mitbekam, sind das wohl Zigarettenschmuggler, die mit billig aus der Ukraine importierten Stengeln mächtig Asche verdienen. Es fiel wirklich sehr stark auf, daß dort gut Geld auf der Straße rumfuhr.

Ich fuhr dann weiter zu den lustigen Grabsteinen in Sepanta, weil die doch irgendwie als toll beschrieben wurden. Leider waren sie mehr oder weniger langweilig, weil nur ein naiv gezeichnetes Bild drauf war und viel Text auf Rumänisch. Die Tradition ist auch schon unglaubliche 80 Jahre alt und der Erfinder wird sehr verehrt. Ich war nicht beeindruckt. Darum ging es als nächstes auf so eine richtige Touritour! Mit der Schmalspurdampflock in den Wald hinein. Dort im Wald gab es dann Grillfleisch (der Vegetarier schlief) und viel Wasser vom Himmel, aber immerhin ein trockenes Dach über dem Kopf während des Essens. Interessanterweise wurde die letzte Dampflok(!) zur tatsächlichen Verwendung in den Holzfällerbetrieben in Rumänien erst 1984 gebaut. Damals gab es dort auch noch viele Schmalspureisenbahnen für die Holzwirtschaft. Mittlerweile sind stattdessen bei den anderen Betrieben wohl LKW im Einsatz. Man sieht aber immer mal wieder alte Gleise in die Berge weisen, sie sind aber immer überwuchert. Eigentlich erstaunlich, bei den Stahlpreisen. Ich hätte erwartet, daß die irgendwann eingesammelt würden.

Nach der Zugfahrt schaute ich mir die Gegend um Cluj-Napoca an, ohne mir jedoch die Stadt selbst anzugucken. Besonders angetan hatte es mir die nahegelegene Schlucht Turgii. Da hat sich ein kleiner Bach durch eine Hügelkette beeindruckend durchgefressen. Ich vermute mal, daß er sich zunächst mal gestaut hatte und dann irgendwann durchbrach. Wie auch immer, es war cool. Für Kletterer noch interessanter, weil dort überall Routen markiert und mit Haken versehen sind. Bei einer Route muß man sich zunächst dann noch an einem über den Bach gespannten Seil drüberhangeln, um dann an die Wand zu gehen. Der Campingplatz war mehr oder weniger direkt an der Schlucht und mußte über einen Feldweg mit steiler An/Abfahrt oder eine Furt erreicht werden. Da ich die Wattiefe meines Gefährtes nicht kenne, nahm ich die steile Strecke und war froh, daß es eine Weile schon nicht mehr geregnet hatte.

Am nächsten Tag hatte ich mal wieder ein wenig Glück und kam beim Campingplatz an, als gerade eine Tour durch das Dorf Blajet starten sollte. Da konnte ich nicht nein sagen und ließ mir von einer Zugezogenen (einer Holländerin) die Geschichte des Dorfes erläutern. Sie zeigte uns die verschiedenen Kirchen (die Gegend war zur Zeit der Sachsen wohl sehr offen für die verschiedenen Richtungen des christlichen Glaubens), deren verschiedene Namen ich schon wieder vergessen habe. Dann führte sie uns noch zum evangelischen Friedhof der ehemaligen Sachsenbevölkerung (die sind wohl gesammelt zu den Protestanten konvertiert) und zum Friedhof der Selbstmörder (und Ungläubigen). Ja, da lag tatsächlich ein 2004 erfolgreicher Suizid auf dem unheiligen Boden. Ich war doch etwas erstaunt, daß das noch immer, zumindest bis 2004, so strikt gehandhabt wird. Ist das in Deutschland unter den gläubigen Katholiken und Evangelen auch noch so? Während der Wanderung durch die Gassen/Straßen erläuterte sie noch ein wenig die Geschichte der Sachsen und der Roma. Was mich bei letzteren erstaunte war, daß diese wohl auch ein Kastensystem haben. Ich war mir dessen nicht bewußt; es steht wohl dem indischen in Härte in nichts nach. Bitter.

Von Blajet aus ging es tiefer in das Siebenbürgergebiet. Schäßburg (Sighioara) ist sicherlich das highlight der Gegend, dagegen kann Hermannstadt (Sibiu) nicht anstinken. Zudem begann in Schäßburg die rumänische Revolution im Jahre 1989. Oder eben diese Mischung aus Coup und Revolution, was es wohl besser beschreibt (laut Führer in Bukarest). Ich rate auch dringend mal die Geschichte der Sachsen in Rumänien zu lesen, das ist wirklich interessant. Auch daß die deutsche Regierung fast die gesamte deutschsprachige/-stämmige Bevölkerung freikaufte, für bis zu 10.000 DM pro Person. Es waren immerhin mehr als 200.000 Leute, die so nach Deutschland kamen. Damit ist natürlich auch ziemlich die ganze deutsche Tradition in Rumänien zusammengebrochen, was irgendwie auch schade ist, weil sie sich ja immerhin 800 Jahre gehalten hatte. Die Sachsen waren da wohl (auf Einladung des ungarischen Königs) schon länger als die Rumänen. Es wäre halt auch für mich zum Reisen praktischer, weil die wenigsten Rumänen Englisch oder Deutsch können… Aber es ist auch verständlich, daß die Sachsen gehen wollten, denn das Leben im kommunistischen Rumänien war sicherlich deutlich unangenehmer und lebensbedrohlicher, als das Leben im Nachkriegsdeutschland. Es zeigt halt schon einiges, daß Lösegeld gezahlt werden mußte.

Ich fuhr dann noch nach Bukarest, wanderte aber zuvor noch in den Bergen,. In Bukarest machte ich das erste Mal eine Führung, die ich tatsächlich geplant hatte. (Free Walking Tour) Ich kann das sehr empfehlen, da man ohne eine Tour in der Stadt nicht so viel schönes erkennen kann. Nach der Tour ist es immer noch schwer, aber man kennt dann wenigstens die Gründe. So wurde für den Volkspalast (das größte Gebäude Europas) wohl das historische Viertel abgerissen. Dann wurde noch ein riesiger, sinnloser Boulevard reinplaniert, Kirchen wurden versetzt (10-300m, ohne Fundament, schwupps zur Seite damit), um sie hinter häßlichen Appartementgebäuden zu verstecken. Entstanden ist ein unglaublich häßliches Stadtkonstrukt, daß zwar voller (Auto-)Leben ist, aber nicht lebenswert aussieht. Vielleicht bin ich aber auch von den anderen Städten verwöhnt. Abschließend ging es dann an die Schwarzmeerküste, es galt ein wenig zu entspannen. Das gelang, auch wenn die Gegend um Constanza sehr gruselig aussieht. Es war halt mal die Freizeitgegend des Ostblocks, mittlerweile verfallen viele Gebäude, wodurch so ein gewisser postkommunistischer, fast schon post-apokalyptischer Charme entsteht. Dazu kommen noch viele angefangene Neubauten, so daß neben Wracks auch noch Gerippe rumstehen. Von da aus ging es dann nach Bulgarien.

Zum Abschluß muß ich nochmal was zum Autofahren schreiben (es tut mir leid, aber bei Rumänien gibt es dahingehend einfach viel zu sagen). Es gibt nämlich Autobahnen in Rumänien. Es sind nicht viele, und die sind (bis auf eine) nicht lang. Die sollen natürlich noch viel länger werden, sollten es eigentlich schon sein (Endedatum war 2012), aber das kennt man ja auch aus Deutschland.
Man hat in Rumänien bei den Teilstücken aber schon in die Zukunft gedacht und findet deswegen überall Pseudo-Abfahrten. Abfahrten, die markiert und eingezeichnet sind, die aber noch nicht gebaut wurden, wo dann auch die Leitplanken keinen Weg nach draußen lassen (zum Glück). Um das zu vervollständigen, gibt es auch noch Pseudo-Parkplätze. Die werden ordnungsgemäß ausgeschildert und markiert, aber rausfahren kann man wiederum nicht, denn es gibt sie ja (noch) nicht. Als ich mich auf der Autobahn fahrend fragte, wie daß wohl ist, wenn es jemand zu spät rafft, sah ich einen Ausländer, wie er rausfahren wollte. Er fuhr auf den Abfahrtsstreifen, wurde langsamer, man merkte ein Zögern, dann wurde er noch langsamer, die Ausfahrt war versperrt von der Leitplanke. Er rollte dann noch ein wenig weiter und hielt dann zunächst auf dem Standstreifen. Nach ein paar ungläubigen Sekunden fuhr er dann doch wieder weiter… Ich konnte herzlich lachen und war froh, daß ich die Antäuscherei bemerkt hatte, bevor ich auf einen Parkplatz wollte. So, jetzt genug von Rumänien, ab in die Galerie.

 

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