Ich bin leider in Thailand nicht dazugekommen Reiseberichte zu schreiben. Daher werde ich ein anderes Format wählen um über den Urlaub zu berichten. Wie dieses aussehen wird, wird sich, so wie ich mich kenne, jeden Tag bei jedem Beitrag wohl neu entscheiden.
Ich möchte natürlich erstmal über das schönste dieses Urlaubes berichten, das Meer und das darin enthaltene Leben.
In diesem Urlaub bin ich das erste Mal in meinem Leben wirklich Schnorcheln gewesen, früher hatte ich darauf keine Lust, weil mir Schwimmen so mißfällt. Da auf Ko Phi Phi das Wasser aber in schönstem klaren Blau lockt, die Strände aus weißem Korallensand bestehen und die Quellen dieses Sandes ab 50cm Tiefe im Wasser zu finden sind, überwand ich mich und schnallte mir die Taucherbrille um den Schädel. Nun, man kann sagen, ich habe mich innerhalb kürzester Zeit in diese Art des Schwimmens verliebt. Ich ließ mich häufig einfach nur im Wasser treiben, und betrachtete mir die Fische und Korallen von oben. (Einen Flaschentauchkurs konnte ich leider nicht machen, werde das aber hoffentlich beim nächsten Urlaub nachholen.)
Warum war ich so begeistert? Ich habe solche Fische, eine solche Farbenpracht noch nie in der Natur gesehen. Bisher sah ich es nur im Fernsehen und dachte mir, daß man das eh so niemals sehen würde. Auf Ko Phi Phi hingegen schwamm ich mitten drin, die Fische hatten keinerlei Angst, nein, sie waren häufig sogar neugierig, wollten wissen, wer sich da in ihrem Revier herumtreiben läßt.
Das eindruckvollste Erlebnis hatte ich an einem schönen Palmenstrand, wo ich mich eine Stunde lang langsam an einem Korallenriff treiben ließ. Als ich mich umblickte, bemerkte ich, daß ich von einem Schwarm von ca 100-150 Fischen begleitet wurde, circa fünf verschiedene Arten konnte ich erkennen. Ich beendete mein langsames Vorwärtsschwimmen und wartete damit der Schwarm aufholen konnte. Kurz darauf war ich schon mitten in ihm drin. Kleine, besonders neugierige Fische kamen immer näher und schauten mir aus circa zwei Zentimeter Entfernung in die Brille. Die anderen schwammen interessiert um mich herum ihre Kreise. Ich fühlte mich als würde ich in einem Aquarium schwimmen, nur waren diese Fische freiwillig hier, sie waren nicht in einem Glaskasten eingesperrt. Wäre ich nicht unter Wasser gewesen, wäre mir wohl die Kinnlade nach unten gefallen. Als ich nach einer Weile weiterschwamm, streifte ich unabsichtlich mit meiner Hand sogar einen von diesen kleinen Rackern, so nah waren sie dran. Ich hoffe nur, daß das Viech davon keine Hautkrankheit bekommt, was wohl nicht so selten passiert.
Auch bemerkenswert fand ich die allgegenwärtigen Seeigel, die an sich schwarz und eintönig wirken. Schaut man jedoch genauer hin, so erkennt man, daß diese farbig schillernde Punkte hinter ihren Stacheln verborgen haben. Die auf den Korallen vorhandenen Muscheln, die größte war 60 cm breit, leuchteten in einem tiefen Lila. Fuhr man mit der Hand zwischen sie und das Sonnenlicht, schlossen sie sich in einem schnellen Reflex, nach kurzer Wartezeit präsentierten sie aber wieder ihr violettes Inneres. Seegurken sind sehr kuriose Lebewesen, ich kann nur nicht sagen, ob es Pflanzen oder Tiere sind. Sie bewegen sich, soweit ich beurteilen kann, nicht wirklich. Sie liegen einfach nur weich und schlabberig auf dem Meeresboden und warten auf, ja auf was? Vielleicht darauf, daß eine Welle sie zu einem Partner schwemmt? Sie sind nicht wirklich schön anzusehen, aber ihre befremdliche Natur macht sie sehr interessant.
Ein weiterer Fisch konnte meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen, nur leider kenne ich die Artenbezeichnung nicht. Auf jeden Fall trieb ich mal wieder über ein paar Korallen, als ich diesen Fisch bemerkte, weil er immer wieder das Gleiche machte. Er schwam unauffällig vor mir, in zwei Meter Entfernung, tat so, als sähe er mich nicht. Dann schoß er mit erstaunlicher Geschwindigkeit in meine Richtung und bremste bei 30 Zentimeter auf Null ab und schaute mich kurz an. Da das keinerlei Wirkung auf mich zeigte, schwamm er wieder weg und tat wieder so, als gäbe es mich nicht. Dies hielt zwanzig Sekunden, dann schoß er wieder auf mich zu. Das Spielchen wiederholte sich ein paar Male, dann erschreckte ich ihn beim Anrasen durch einen Faustschlag in seine Richtung. Er brach seine Attacke ab, nur um nach der üblichen Ruhepause wieder zu kommen. Auch nach mehreren Durchgängen hatte er nicht genug von diesem Spiel, ich dann aber schon. Ich schwamm aus seinem Gebiet und er ließ von mir ab.
Abschließend kann ich wirklich sagen, ich war zutiefst beeindruckt von der Natur unter Wasser. Ich war wirklich stellenweise einfach nur sprachlos und staunte über diese Schönheit. Ich habe so etwas noch nie erlebt. Ich freue mich wirklich auf meinen nächsten Urlaub in diese oder eine ähnliche Gegend. Ich habe gehört, daß die Malediven eine ähnliche Wasserwelt haben sollen.