Hier eine kleine Geschichte aus Grimms Leben, ich habe sie unter Träume geordnet. Es wäre besser gewesen, sie wäre nur im Traum passiert.
Grimm sitzt am Bahnhof, hat vor sich eine Dampfnudel, 2 Bretzeln, eine dreiviertel Stunde Zeit. Zeit nachzudenken.
„Was würde ich wohl machen, spräche mich jetzt eine Frau an?“, überlegt sich der Frauenheld, der im Kerne des Grimm steckt.
„Wahrscheinlich gar nichts“ kommt die böse Stimme im Hinterkopf aus der Versenkung hervor.
Grimm sitzt still auf der Bank, mampft seine leckere, große Dampfnudel.
Die Gedanken schweifen, gehen merkwürdige Bahnen, haupsächlich drehen sie sich aber um das perfekte, vollendete Essen einer Dampfnudel, denn wer will den schon den schmackhaften, salzigen, angebratenen Teil zuerst essen, das recht fade Weißzeug zuletzt? Gleichermaßen will man sich aber auch nicht so lange quälen, es ist das Abwägen von Leiden und Lust.
Grimm schaut auf dem Bahnsteig entlang, erblickt die eine oder andere nett aussehende Dame, schaut in deren Gesichter, ihre Augen, schweift ab, schweift auf seine Dampfnudel zurück. Er nimmt einen großen Happen seiner kaum noch vorhandenen Dampfnudel.
Eine gut aussehende Frau kommt auf ihn zu (genau sein Typ), Grimm schaut neben sich auf die Bank,
„Wohin geht sie nur?“.
Diese Frau fragt mit einer engelsgleichen Stimme:
„Wartest du auch auf den Zug?“
Grimm wartete auf einen anderen Zug. Seine Antwort wurde seines eingebildeten Charmes nicht gerecht.
Statt eines
„Jetzt schon!“,
„Nein, aber wie kann ich Dir denn helfen?“,
kam ein
„uhmuhm“.
Auf ein „Wie bitte“ ihrerseits kam wiederrum seine Antwort:
„uhmuhm“.
Ein großer Happen seiner kaum noch vorhandenen Dampfnudel, über die er sich so viel Gedanken gemacht hatte, versperrte den Weg für die Worte.
Die Frau zog von dannen, ohne Grimm noch mitzuteilen, wieso sie die Frage überhaupt gestellt hatte.