Grimms Welt Reisen, Geschichten und Politik

Wie ihr ja von mir schon lange wißt, ich bin ein Fan von Datenschutz, Privatsphäre und Technik. Die Ereignisse der letzten Wochen und Monate haben mir nun klar gemacht, daß die momentanen Politiker nichts Intelligentes zu diesen Themen äußern können oder im dumpfen Schwarm untergehen. Darum habe ich mich nun endlich dazu entschlossen einer Partei beizutreten, die genau für diese Themen einsteht. Der Name der Partei:
Piratenpartei

Ja, ich werde nun Pirat.

Wenn ihr diese Themen auch für wichtig haltet, und euch in den Aussagen der Partei wiederfinden könnt, dann tretet bei und macht mit. Wenn ihr etwas abweichende Meinungen habt, tretet trotzdem bei und überzeugt die anderen Mitglieder von eurer Meinung.

Wenn ihr nicht gleich Parteimitglied werden wollt, dann bitte ich euch folgendes Formular zu unterschreiben und einzuschicken, mit dem auf Zulassung der Piratenpartei zu den Bundestagswahlen gebeten wird. Wählt einfach das entsprechende Formular eures Bundeslandes aus.

Wahlzulassung

Wenn euch das wiederum zu viel Aufwand ist, so habt ihr natürlich die Möglichkeit einfach die Piratenpartei in den Europawahlen zu wählen! Ein wenig Datenschutz im Überwachungsmoloch kann einfach nicht schaden. 🙂

Ich will erstmal mit der schlechten Nachricht für Dich anfangen: Du bist ein Pädokrimineller. Wieso? Weil ich das will. Du bist soeben auf meine Seite gegangen, hast versucht ein kinderpornographisches Bild zu laden. Du hast das nicht gewollt oder bemerkt? Habe ich gesagt, daß Du eine Wahl hattest? Habe ich gesagt, daß Du es sehen solltest? Nein.

Ich habe nur die Mittel der Technik verwendet um Dich auf die Zugriffsliste des BKA zu bringen. Du kannst jetzt jederzeit mit einer Hausdurchsuchung wegen Kinderpornographie rechnen und Dich freuen, daß Deine Nachbarn Dich ein wenig komisch angucken, wenn Du sie das nächste Mal siehst.

Soll ich Dir erklären, warum ich das tun konnte und nicht dafür belangt werden kann? Ich habe eine Verknüpfung auf ein kleines Bildchen, welches auf einem gesperrten Server liegt, eingefügt, die Größe so verringert, daß beim Lesen nicht mehr auffällt, daß da überhaupt etwas war. Geladen wird es von einem gesperrten Server, Dein Browser macht das ganz alleine. Klar, Du könntest sagen, ich wäre dann ja auf der Liste. Da bist Du falsch gewickelt, ich habe in der Uni Zugriff auf freie DNS-Server (die zwischen einer ausgeschriebenen Adresse und der tatsächlichen Adresse des Servers vermitteln). Das heißt, ich kann ganz fleißig Kinderpornographie raussuchen und darauf verlinken, Du hingegen nicht, außer Du stellst Deinen DNS-Server auch um. Mach Dir aber keine Hoffnung, daß Du Dich rausreden könntest, ich lösche den Post einfach heute abend, wenn ich gesehen habe, daß Du hier warst. Nachzuweisen ist mir dann nichts mehr, aber Dir. Sollte Dich das ganze stören, so muß ich leider sagen, daß ich das nicht verstehe, bist Du etwa ein Pädophiler? Ach ja, ich vergaß ja, in den Augen des BKA bist Du das.

Immerhin bin ich so offen Dir das mitzuteilen. Das BKA kann ohne jegliche richterliche Kontrolle Seiten auf die Sperrliste setzen (die nicht lange geheim bleiben wird), jede Seite könnte drauf kommen und wahrscheinlich nie wieder runter kommen. Einmal den Spiegel drauf gesetzt und man kann rechtens ein paar Millionen Bundesbürgern die Wohnung durchsuchen, so man denn will. Cracker könnten Sicherheitslücken ausnutzen um auf normalen Seiten meinen Trick durchzuführen und ihr würdet es nicht bemerken. Ja, kurz mal Seiten des BKA aufrufen, (Bundesministerseiten wurden z.B. mehrfach gehackt) und schon wird man geloggt… Ach wurde man eh schon, aber ihr wißt was ich meine.

Oh, Du fragst Dich was bei den schlechten Nachrichten die guten Nachrichten sind? Ok, ich bin mal so nett. Erstens, das gelinkte Bild ist vollkommen harmlos und der Server ist auf keiner Sperrliste. Zweitens, noch ist das Gesetz nicht durch und wenn Du nicht Leyenparteien und ähnliches wählst, passiert das hoffentlich auch nicht.
Ich hoffe aber, ich konnte ein wenig Einblick in die Problematik verschaffen.

PS: Ich sollte vielleicht dazusagen, daß ich auch in der Uni nicht nach Kinderpornographie suche, das ist nicht mein Ding.

Ich möchte heute mal zu dem unangenehmen Thema Winnenden Stellung beziehen, welches mich durch meine Hobbies „Computerspielen“ und gelegentliches „Airsoftspielen“ durchaus affektiert. Ich mußte in den Nachrichten immer und immer wieder feststellen daß Politik nicht funktioniert, weil Selbstdarsteller gewählt werden, nicht fachlich kompetente Leute.

Fangen wir an mit dem krassen Beispiel der Opfergruppe des Attentäters:

Frauen waren wohl seine gewählte Opfergruppe. Ist das untersuchenswert? Oder sollte man wegen des einen männlichen Schülers in der Gruppe von 9 SchülerInnen das „Innen“ weglassen? Die Medien entschlossen sich recht schnell dazu überzugehen. Desweiteren wurde dahingehend auch nicht weiterdiskutiert. Hierzu muß ich tatsächlich mal die Emma paraphrasieren: „Wäre er in eine Klasse gegangen und hätte 8 Türken und einen Kumpel der Türken abgeknallt und hätte die Deutschen lebengelassen, was wäre dann die vermutete Ursache gewesen?“ Ein drastischer und sehr passender Vergleich. Leider fand diese Betrachtungsweise hauptsächlich in der Emma Platz, was traurig ist, weil die Zeitschrift ihre guten Artikel unter sehr viel Müll verbirgt (z.B. „Ein Recht auf Wahrheit“, 3/2009, Interview mit der Pfeife Christian).

Was waren dann aber die Gründe für den Blutlauf?

• Computerspiele
• Paintball, auch wenn er eigentlich nur Airsoftwaffen besaß

Ich werde erstmal nur zu dem ehemals geplanten Verbot von Paintball was sagen.

• Wie kommt man von Airsoft auf Paintball? Weder sehen sich die Waffen ähnlich, da Airsoft auf Replika echter Waffen baut, Paintball dies jedoch vermeidet. Airsoftwaffen sind jedoch nicht zu verwechseln mit Luftdruckgewehren, auch wenn manche das tun, die Sueddeutsche zum Beispiel.
• Wieso will man etwas verbieten, von dem man keine Ahnung hat? Zitat: „Wir wissen momentan noch zu wenig darüber, wie gefährlich das Spiel wirklich ist“, Reinhard Grindel, CDU.

Naja, man hat also eingesehen, daß man es nicht verbieten sollte. Was könnte man aus dem Debakel dann noch machen? Ach ja, das Mindestalter erhöhen. Auf was? 21? 40, 70?

• Wieso darf man mit 17 in die Bundeswehr, also tatsächlich für den Krieg üben, obwohl Personen unter 18 laut UN-Konvention noch Kinder sind?
• Wieso soll das Mindestalter für Painball erhöht werden, wenn das Mindestalter für großkalibrige, echte Waffen gerade mal auf den jetzigen Stand für Paintballwaffen erhöht werden soll?

Wie man also gut sehen kann, ergibt diese ganze Diskussion überhaupt gar keinen Sinn. Die automatischen „Ich muß etwas tun“ und „Ich habe auch eine Meinung“-Reaktionen der Politiker haben mal wieder gezeigt wie wenig Ahnung sie doch haben, wenn sie den Mund aufmachen. Manchmal, s.o., geben sie es wenigstens zu… Nur nagt dann immer die Frage an mir: Bei welchen Themen sind sie genauso planlos? Ach ja, bei Computerspielen und Internet. Bei den anderen Fachgebieten kann ich es nicht gut genug einschätzen, weswegen ich (im Gegensatz zu Politikern) meine Gosch halte.

Nach einer längeren Diskussion in der Arbeitsgruppe muß ich heute meine Ergebnisse hier niederschreiben. Wie die meisten Leser von Tageszeitungen sicherlich mitbekommen haben, läuft momentan eine große Medienkampagne in der beschrieben wird, wie mittels vom BND käuflich erworbener Daten Steuerhinterziehung im großen Stile aufgedeckt wird. (Hier gibt es die Details.)

Im ersten Moment klingt das ziemlich klasse. Eine große Menge reicher Leute hat wirklich viel Geld hinterzogen, welches nunmal dem Staate zusteht. Geld, welches der Staat auch tatsächlich gut gebrauchen könnte, es ist die Rede von ca. 2.500.000.000 Euro. Nur wenn man die Geschichte sich ein wenig genauer anschaut, so muß man eigentlich ins Grübeln geraten, denn wie ist die Steuerfahndung an diese Hinweise gelangt?

Laut Medienberichten wurde dem BND ein Teil einer Liste von Steuersündern gezeigt, welche in Liechtenstein ihr Geld ruhen lassen. Bei Interesse sollten der BND 5.000.000 Euro zahlen, woraufhin er den Rest der Liste erhalten würde. Gesagt, getan, der BND vermittelte die Bezahlung (die Finanzämter kamen dafür auf) und die Liste wurde ausgewertet.
Was stört mich nun an dieser Geschichte?

Hier hat ein Vertreter des Staates einer kriminellen Person (Daten aus Banken zu stehlen ist sowohl hier als auch in Lichtenstein verboten), Geld gegeben, so daß sie noch mehr liefert. Es ist also (zumindest mir) unklar, ob die vollständigen Daten zu dem Zeitpunkt schon in Besitz des Diebs waren.
Hiermit wurde Lichtensteiner Gesetz gebrochen, weil es auf diplomatischem Wege unmöglich war dies zu erlangen. Das Recht eines souveränen Staates wurde gebrochen, um einen Rechtsbruch in einem anderen Staat aufzuklären, auf Bezahlung hin! Wenn Lichtenstein nicht hören will, dann bedienen wir uns halt anderer Mittel?

Aber das ist immer noch nicht mein Hauptproblem. Meine Bedenken sind eher: Wo wird die Grenze gezogen? Wird dieser Fall ein gutes Beispiel werden, ein Fall anhand dessen ein paar Gesetze gelockert werden, Gesetze, welche die Verwertbarkeit illegal erhaltener Beweise einschränken? Wir haben es hier mit schönen Blendkriminellen zu tun:

• Reiche Leute —> Neid,

• Steuerhinterziehung —> Moral,

• Reiche sind immer korrupt und suspekt —> Bestätigung

Normalerweise dienen (angebliche) Kinderschänder als Blendkriminelle (—>Operation Himmel), diesmal hat es die Reichen erwischt. Noch.

• Wann kommt die nächste Meldung, daß Einbrecher Beweismaterialien auf geklauten Rechnern fanden und damit Kinderschänder anzeigen wollen, gegen Bezahlung.

• Wann kommt die Meldung, daß Einbrecher nur für Beweissuche auf „Dienstreise“ gehen, weil es ja offensichtlich ein lukratives Geschäft ist?

• Wann kommt die Meldung, daß die Polizei Finderpremien für belastendes Material bezahlt, egal wie klein die Straftat?

Mich stellt sich die Frage, wie kann man auf die Idee kommen, daß dies eine gute Idee ist?

Das Ende des Jahres bricht über uns herein, wieder einmal. Hinter uns liegt ein Jahr voller Wunder, voller Veränderung, voller Schmerz und Neubeginn. Keiner hätte ahnen können was uns widerfuhr, könnte man meinen. Teilweise kam das offensichtliche, teilweise das offensichtliche und nicht zu sehende, teilweise einfach das Überraschende. Im Endeffekt immer wieder doch das Gleiche. Das Jahr hat 365 Tage.

Es war ein schönes Jahr, es war ein schlechtes Jahr. Es war ein Jahr. Ich wünsche euch ein neues, frisches, unverbrauchtes Jahr. Ich bezweifle nicht, daß dem Guten das Schlechte auf Schritt und Tritt folgt, aber es gilt ebenso anders herum. Nur benötigt man die Gabe ab und an zur Seite zu treten um dem Falschen den Vortritt zu gewähren, um dem Guten zur Seite zu laufen. Wenn ihr euch also nicht gut aber dafür verfolgt fühlt, ruht euch aus und tretet zur Seite und wartet ein wenig. Es wird schon wieder.

Soviel von mir an euch, gute Nacht und keinen Kater.