Grimms Welt Reisen, Geschichten und Politik

6. September 2006

Gefangen (Liedtext)

Filed under: Wirres Kopfzeugs — Grimm @ 16:48

Ich wurde von den weltberühmten Predawn Hours darum gebeten Liedtexte zu schreiben. Dieser Aufforderung komme ich hiermit erstmalig nach. Ich schreibe die Texte nur auf Deutsch. Wenn Predawn Hours die Texte irgendwie verwursteln wollen, so mögen sie sie bitte auf Deutsch singen oder sie selbst übersetzen.
So, hier kommt nun der Liedtext:

Gefangen
Frei, frei, alles ist möglich, die Welt steht offen, will erobert sein, es gibt keine Grenzen. Doch trügt der Schein? Es gibt Grenzen, die keiner sieht, Gitterstäbe, die unzerbrechlich sind. (Sie halten fester als Sekundenkleber die Hände an der Stirn verweilen läßt.) Mit Argumenten und Verstand wird gesägt, ein Übergang gesucht, doch die Blätter werden stumpf und der Fluß schwillt an.

Von außen dringt eine Stimme, ein Geruch, Gefühle verbreiten sich. Sind sie echt, erdacht und erträumt? Sie lassen glauben eine Lücke sei gefunden, eine Bresche sei geschlagen. Die Zeit verdampft, Nebelschwaden versperren die Sicht. Die Augen auf zeigt den Schutz durch eignen Furcht gen Himmel streben.

Gibt es hinter dieser Kuppel etwas, Freiheit und Freude, ist unter der Kuppel beides zu finden? Die Wände sagen nein, die Wände sagen sie selbst seien nicht. Dennoch, ich sehe und ich fühle sie. Ich laufe gegen sie, ich klettre hinauf, ich rutsche herunter. Ich hole Hammer und Meißel, ich lasse Pflanzenwurzeln Risse sprengen. Die Mauer lacht und atmet die Spalten aus.

Vertraute Stimmen wecken mich, klopfen gegen Scheiben und dürfen mich besuchen. Sind sie Sendungen meines Ichs, halte ich mich selbst umarmt? Ich lasse los und laufe. Ich laufe bis ans Ende meiner Welt, die Erde ist eine Kugel, ich bin ihr Kern, doch ich renne.

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