Grimms Welt Reisen, Geschichten und Politik

15. Januar 2004

SchreibtischLampe

Filed under: Allgemeines — Merrit @ 19:59

Mantus singen:

Bin ich eingesperrt in dem Kerker meiner Phantasie
wo nichts überlebt das von außen in mich dringen will
denn die Wirklichkeit würd‘ zerstören die Harmonie
die mich sanft beschützt vor den Menschen und vom Alltagsdrill

6. Januar 2004

Ungewollter Witz?

Filed under: Allgemeines — Grimm @ 16:50

Ab und an stöbere ich auf den Seiten der Süddeutschen Zeitung, am Sonntag, den 04.01.2004, durfte der Leser auf der Titelseite diesen Artikel lesen.

Unter dem Titel „US-Landegerät [„Spirit„, Anm. d. Red] sendet erste Bilder vom Mars“ stand als erster Satz:
Mit einer perfekten Landung auf dem Mars hat die Nasa ihren ersten großen Erfolg seit dem Absturz der Raumfähre „Columbia“ erzielt.

Ich werde dazu keinen Kommentar abgeben…

3. November 2003

Politik

Filed under: Allgemeines — Grimm @ 15:13

Es tut mir leid, ich habe heute eine geniale Seite über einen deutschen Politiker gefunden, der gerade in den Medien zerissen wird. Ich achte normalerweise nicht auf sowas, aber seine Zitate sind zu gut. Der Bezugsartikel ist hier zu finden.

Zum Thema Wehrmachtsaustellung:

„Reemtsma versucht mit der Ausstellung die Reinwaschung seiner Familie. Sie hat mit Systemnähe in der NS-Zeit Riesenprofite gescheffelt. Zweifache Opfer sind die Wehrmachtssoldaten: Damals, im Zweiten Weltkrieg, zerstörten sie mit Nikotin und Teer aus Reemtsma-Zigaretten ihre Lungen und betäubten ihr Hungergefühl. Heute sind sie als alte Männer der wissenschaftlich daherkommenden verallgemeinernden Schmähkritik der Reemtsma-Ausstellung ausgesetzt.“

Das größte Problem der Soldaten im zweiten Weltkrieg: Lungenkrebs.

Am 16. Januar 2002 äußert sich Hohmann zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum islamischen Schächten: Das Urteil sei „ein neues verhängnisvolles Zeichen“ und eine Zumutung für die Mehrheit der Deutschen. Während in islamischen Ländern Christen verfolgt würden, nutzten Moslems die Instrumente des deutschen Rechtsstaats für ihre Ziele aus: „Wann werden in Deutschland mit dem Segen des Bundesverfassungsgerichts Diebe amputiert und Ehebrecherinnen gesteinigt, weil Religion und Sitte der Muslime es eben erfordern?“

Oh, gute Idee, lassen wir weiterhin unsere Tötungsmethoden zu (Bolzenschuß, Hühnerkillen,…), aber erlauben das Schächten nicht. Soviel zur Gleichheit vor dem Gesetz und der Möglichkeit der freien Religionsausübung. Außerdem gibt es Grenzen, für alle, zum Glück:

Zweifellos steht nämlich die Tolerierung und aktive Propagierung der Homosexualität in kausalem Zusammenhang mit dem größten Problem der deutschen Gesellschaft, ihrem Bevölkerungsrückgang.“

Denn, wenn man das so liest, kann man sich vorstellen, was er an Ideen hätte, dieses Problem zu lösen.

Genug der Politik, bah, wie kann so ein Kerl gewählt werden.

1. November 2003

Nacht

Filed under: Allgemeines — Grimm @ 00:36

Heute wird die Nacht gelobt.
Wie häufig saß ich schon des nachts vor dem Rechner, grübelte, hatte vielleicht mal eine gute Idee. Meist war ich dann stolz auf die Idee, oder gar mich. Stattdessen sollte ich dankbar sein für die Tageszeit. Wem ich für deren Erschaffung danken soll, weiß ich nicht, darum erhält die Nacht an sich von mir ihren Dank für ihre tägliche, oder auch nächtliche, Wiederkehr.

So häufig hört man von Leuten, die nachts Angst haben. Kein Wunder, es ist dunkel, die Schatten bewegen sich, die Augen sehen keine Farben mehr, die Konturen werden unscharf. Aber genau das kann man genießen, man kann besser den restlichen Sinneseindrücken fröhnen. Die Geräusche scheinen brillianter, Musik ertönt gehaltvoller, die Luft riecht stärker (je nach Ort besser oder schlechter).
Ich will die Nacht jetzt nicht zu prächtig darstellen, natürlich kann sie Angst machen, natürlich ist sie gefährlich durch die Menschen, die sie für ihre Untaten nutzen. Aber für meine Hauptbeschäftigung während dieser Zeit (nein, nicht *nudge. nudge*, pff, I wish), muß ich ja auch nicht das Haus verlassen, auch wenn es möglich wäre.

Mir hilft die Nacht beim Nachdenken. Nur abends scheine ich die Wonne zu haben, mir über möglicherweise Nutzloses Gedanken zu machen. Ich weiß zwar dann auch immer, daß ich meine Ergüsse am nächsten Tag lieber nicht lesen will, aber die verbrachte Zeit ist Belohnung genug.
Also, wenn ihr abends mal wieder frustriert seid über den Tag, setzt euch hin, denkt über irgendein Thema nach und erfreut euch an dieser Beschäftigung. Schreibt vielleicht hier hinein. Vielleicht kommt bei euch ja was sinnvolleres zustande.

31. Oktober 2003

Kult

Filed under: Allgemeines — Grimm @ 01:25

Heute nacht wird Kult gemacht.
Ich will heute mal ein wenig Dampf ablassen über das Wort: Kult.

Kult, m. „Verehrung“ (<17. Jh.) entlehnt aus l. cultus „Pflege, Verehrung“, zu l. colere „pflegen, verehren“
(Kluge, 23., erweiterte Auflage)
Im Duden ist dann noch die Bedeutung „übertriebene Verehrung“ zu finden.

Im älteren Sinne scheint mir Kult etwas negatives anzuhaften. Kultisten verehren düstere, nunja, Kulte eben. Satanskult, Heidenkult (damit bringe ich jetzt die Druiden gegen mich auf), Jugendkult, sowas eben. Wer will sich, seine Ansichten, seinen Namen schon als Kult bezeichnet sehen, wenn man diese Bedeutung im Kopf hat? Aber zum Glück sind wir los von dieser Bedeutung, wir haben von den Printmedien, vom Fernsehen und Radio nun mitgeteilt bekommen, was Kult wirklich ist.

Kult ist das Aufblähen von alltäglichen Personen, Gegenständen zu großen Luftballons, die am Höhepunkt losgelassen werden. je nach Material des Ballons (und der Füllung) steigen sie weiter oder fallen sie gleich wieder runter. Das Ergebnis der letzteren ist klar, die glücklichen schweben noch ein wenig höher, bis sie von der Sonne zum Platzen gebracht werden oder von einem vorbeifliegender Vogel gefressen werden. Jeder einzelne Schritt des Steigens, Fallens, gefressen werdens wird per Bild, Kamera, Tonband festgehalten, denn alles kann vermarktet werden.
Und genau das geschieht auch. Menschen, die nichts geleistet haben, um ihren Kult zu verdienen, außer vielleicht mit der richtigen Person zur falschen Zeit gepoppt zu haben, sind in Interviews zu bewundern, in denen sie, kaum der deutschen Sprache mächtig, ihr sehr begrenztes Wissen der Welt zuteil werden lassen. Oh schöne neue Welt.
Aber man muß ehrlich sein. Auch hier gilt das eherne Gesetz, wo ein Markt, da ein Anbieter. Offensichtlich werden solche Objekte der Anbetung benötigt, man sieht sich vielleicht mal selbst auf eben jener Position im Lampenricht (hihi) stehen. Die Anbetung der eigenen Möglichkeit sozusagen, alles ist möglich.

Die Gegenstände, die verkultlicht werden, will ich heute mal auslassen. Da sie meist nicht reden können, mir also keine Seiten der Tageszeitung mit ihrem Müll zuschreiben lassen, bin ich nicht so sauer auf sie.
Ich bin nur ein wenig wütend über die Verschwendung von Ressource, denn Kult ist kurzlebig in der heutigen Zeit (nichts im Vergleich zum guten alten Druidenkult!). Kultgegenstände sind Inselmaterial von morgen.

Natürlich ist dieser Artikel viel zu kurz, um das Thema ausführlich zu diskutieren. Es ging mir aber auch ehrlich gesagt nicht um eine ausgewogene, faire Argumentation. Vielmehr wollte ich einfach was dazu sagen.

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