Grimms Welt Reisen, Geschichten und Politik

22. Juli 2004

Ich sach nur: Kartoffelbrei

Filed under: Trashaiku 5-7-5 — Merrit @ 03:26

Ok, wieder ein kleiner Haiku meiner „Aus dem Alltag“-Reihe. Wie immer inspiriert von alltäglichen, zu sehen als Ode an die kleinen, oft übersehenden Dinge des vegetierens.

[b]Monitormücken
die Kerze vermissend,
fliehen die dunkle Nacht.[/b]

Hmmm, da fällt mir ein dass Gruppen und Stilrichtungen wie DeStijl, der Blaue Reiter und Bauhaus immer Gesetze hatten nach denen ihre Kunstwerke geschaffen wurden, Regeln mit denen sie die won sich selbst gesteckten Ziele erreichen wollten.
Ich erkläre mich hiermit zur Gruppe (hab Stimmungsschwankungen für mindestens 3, sollte also in Ordnung gehen) und folge gleich mit der Deffinition unserer Ziele und Regeln:

Wir, die Isobäscher, sind der Meinung in dem Trashaiku die einzige Ausdrucksform gefunden zu haben die es uns ermöglicht die scheinbar unwichtigen Dinge des Lebens, kleine Begleiterscheinungen des alltäglichen, herauszuholen aus der Mülltonne der Selbstverständlichkeit um das Augenmerk des Menschen auf das zu richten was uns umgibt. In den Dingen mit denen wir uns oft unbewusst umgeben drücken wir uns selbst aus. Es wird kein von aussen beeinflusstes, vom Überich geprägtes Bild aus Schaufenstergegenständen gezeichnet sondern eine Es-lastige Collage unserer selbst in der wir uns -einmal darauf aufmerksam gemacht- leicht wiederfinden und so mehr über uns lernen als wir zuerst begreifen.
Darum hat ein Isöbäschersches Trashaiku nie einen offensichtlichen Mittelpunkt bei etwas prominenten wie einem Auto sondern bei eben den kleinen Dingen des lebens. Nicht pseudointelektuelles beschäftigen mit dem Prominenten um uns sondern Selbstfindung durch das Gewahren unseres selbst in Dingen unserer Umgebung, die sich bisher unserer Betrachtung weitgehend entzogen, ist unser Ziel………

Äh, bin müde, vielleicht gehe ich ja morgen oder so auf den Isobäscherismus in der Architektur ein wenig ein. So lange ist natürlich jeder herzlich eingeladen sich ein Stück Alltag zu suchen um sich selbst zu finden…… oder einfach nur einen kleinen Trashaiku zu schreiben.

Äh (die zweite): anzumerken wäre auch noch dass sich Isobäscher natürlich der Gruppe „Trashaiku 5-7-5“ sehr nahe sieht, sich aus ihr entwickelt hat und in sie zurück fallen wird sollte sich der eingeschlagene Weg als falsch herausstellen……. Zurückfallen zum Kräftesammeln und neuorientieren natürlich. NICHT um wieder auf ausgetretenen…… es wäre verlockend aber ich geh‘ wirklich lieber schlafen.

6 Comments »

  1. Durch phasenhafte Wiederkehr bemerkt, reicht Dein Text über sich hinaus, erreicht, ergreift mich in meinen Gedanken.

    Phasenhaftes phasenhaft.
    Ein zielloses Kreisen
    um reisende Ziele.
    In Phasen verhaftet.
    Außer Phase.

    Ja, das ist weiß.

    Kommentar by fuenf — 26. Juli 2004 @ 00:55

  2. fuenf, Der Orangensaft war gegoren… wenn er so schmeckt: Wegschütten und NICHT mehr trinken. Alkohol macht komische Dinge mit Gehirnen…..
    Na ja, ich werde mal darüber grübeln, vielleicht verstehe ich es ja dann…. *seufz*

    Kommentar by Merrit — 26. Juli 2004 @ 15:10

  3. Hallo Grim und Merrit,
    krieg das nicht hin mit dem Einloggen…Frauen und Technik halt! Deshalb mal wieder der Weg über die Kommentare!
    Hier an der WG-Wand hängt ein Spruch, der mich spontan an euch beide erinnert hat:

    Das Leben ist ein Scheissspiel, aber die Graphikauflösung ist geil.

    Und wisst ihr, was das coolste an dem Spruch ist?! Er ist Trashaiku tauglich!! Achtung, aufgepasst:

    [b]Das Leben ist ein
    Scheissspiel, aber die Graphik-
    auflösung ist geil.[/b]

    Ich finde ich habe den Nobelpreis für Haikus verdient!! 1.1 Mio Euro bitte auf mein Konto!

    Take it easy… bis bald
    Frau N.

    Kommentar by Frau N. — 12. Oktober 2004 @ 21:23

  4. In HK machte mich Frau N. auf die Fehlerhafte Silbenzahl meines Trashaikus aufmerksam (5-6-6, nicht 5-7-5) und wollte meine Argumente bezüglich der künstlerischen Freiheit nicht gelten lassen. Darum für die Kleingeister da draußen die nicht die grenzen ihres tristen Seins sprengen können um einmal 5e gerade sein zu lassen hier eine Überarbeitete Version des Mückenklassikers:

    [b]Monitormücken
    die Kerze vermissend, flieh’n
    das dunkle draußen.[/b]

    Besser? Ach, Frau N., schick mir doch eine Mail damit ich deine Adresse bekomm‘, über den feinen Herrn H. dauert das ein wenig zu lange 😉
    Der Trashaiku Nobelpreis ist mit 2,5 Gummidubbe dotiert aber trotz harter Verhandlungen erklärte sich deine Bank nicht bereit sie dir gutzuschreiben….. murmelten etwas von „… nicht anerkannte Währung….Spinner…..Polizei….“ bevor wir auflegten.

    Kommentar by Merrit — 12. Oktober 2004 @ 22:34

  5. wow: „Auflösung ist geil“ – wie nihilistisch. Schade, daß Nietzsche schon tot ist; ich schätze, er hätte sich gefreut, das zu lesen.

    Kommentar by fuenf — 22. Oktober 2004 @ 01:33

  6. Achja, Buddha fände das womöglich auch so verkehrt nicht.

    Ganz im Gegensatz wie so manch ein Deutschlehrer meine Satzstellung und Grammatik fände.

    Kommentar by fuenf — 22. Oktober 2004 @ 01:38

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