Lange schon reisen die Deutschen nach Kroatien, um sich die Sonne auf den wohlgeformten Körper brennen zu lassen. Die Balkankonflikte erzwangen eine Pause, zumindest teilweise. Mein Vater fand Dubrovnik 1993 oder 1994 wunderschön, weil da außer ihm kein Tourist war. Auch den Campingplatz hatte er erstaunlicherweise für sich. Davon abgesehen, mittlerweile war auch ich in Kroatien, wenn auch nicht in Dubrovnik (vielleicht wird es ja was auf dem Rückweg).
Ich begann mit einer Befahrung der Istrischen Halbinsel, weil die sich so schön an die slowenische Reparaturstadt Koper anfügt. Dort durfte ich dann riesige Campingplätze erdulden, die sich in den schönsten Ecken ausbreiten und gar nicht sonderlich günstig waren. Aber natürlich hat die Gegend neben ihrer Nähe zu Deutschland weitere berechtigte Gründe eine solche Attraktion zu sein. Die Städte an der Küste sind alt bis uralt. Teilweise von Römern erbaut, von den Venezianern weitergebaut, und wurden dazu auch noch diverse Male erobert und erweitert.
So findet man leicht römische Tempel und Amphitheater (wie in Porec und Pula) oder sieht von der Autobahn aus eine verlassene Doppelstadt. Letztere (Dvigrad) wurde dann natürlich besichtigt, sie konnte nicht unbesucht bleiben. Da ich erst davon ausging, daß da nur eine verlassene Burg stünde, marschierte ich drauf los, um irgendwann an die zwangsläufigen Burgmauern zu kommen. Die kamen nicht, stattdessen kraxelte ich über Häusermauern, sah alte „Regale“ in den Mauern, alte Küchen. Irgendwann akzeptierte ich, daß dies mehr war als eine Burg und suchte den Weg zurück. Ich fand danach raus, daß es eben zwei alte, zusammengewachsene Städte waren, die irgendwann erobert und aufgegeben wurden. Touristisch erschlossen ist die Ruinenstadt nicht, ein paar grobe Erhaltungsmaßnahmen gab es wohl mal. Aber es ist hauptsächlich viel Grün über viel Mauern, mit viel Lauffreiraum. Oh, und man kann da auch an ein paar Felsen klettern. Da ich nicht klettern kann… Weiterfahrt.
Nach Istrien stand dann die Reise gen Split an. Dazu wurden die Küstenstraßen verwendet, die recht gut zu fahren sind und dabei traumhafte Ausblicke gewähren.
Kleiner Einschub bezüglich des Fahrens. In Polen habe ich ja schon über die Autofahrer geflucht. Das wurde in Kroatien nicht besser. Die Leute fahren da auch wie die Henker. Hinzu kommt aber auch noch die vollkommen idiotische Beschilderung. Das fängt damit an, daß häufig mal Ortsausgangsschilder fehlen. Dadurch fährt man zu lange zu langsam und wird an allen möglichen und unmöglichen Stellen überholt. Oder aber die Ortsausgangsschilder stehen gefühlte 3-5 km nach dem Ortsende, so daß man irgendwann davon ausgeht, daß es halt wieder fehlte. Dadurch fährt man dann wieder zu schnell (und wird weiterhin überholt). Zudem werden oftmals Geschwindigkeitsbeschränkungen eingeführt, an die sich nur Idioten und ich halten. Diese werden dann aber auch wiedermal nicht aufgelöst, was wieder zu viel Überholerei führt. Netterweise kann man oftmals innerorts 70 km/h fahren, während die Geschwindigkeit vor dem Ort noch grundlos auf 50 km/h beschränkt war. Es macht einen insgesamt ein wenig irre… Die Liste der anstrengenden Fahrernationen wird länger (kleiner Ausblick, die Rumänen sind noch extremer).
Zurück zum Thema, Küste unter Istrien: Wenn man dann noch einen Campingplatz findet, der freie Plätze hat, dann bieten sich oftmals wunderschöne Panoramen. Der schönste Stellplatz war direkt am Meer, mit Blick auf die hinter einer Insel untergehenden Sonne. Sehr romantisch, sehr photogen, sehr gut in Erinnerung. Auf dem Weg fährt man am Velebit-Gebirge entlang. Ich empfehle es sehr dorthin einen Abstecher zu machen und eine längere Wanderung einzuplanen. Der Weg ist leicht zu laufen, bietet aber hervorragende Aussichten auf verschiedenste Wald- und Gesteinsformen. Manchmal sollte man nicht unbedingt nach unten schauen, aber ansonsten ist es recht harmlos. Was man aber an Attraktionen eher meiden sollte, das ist Krka. Da sollen tolle Wasserfälle sein, wunderschön und so. Ja, da sind Wasserfälle, die sind ganz nett. Nur sieht man sie fast nicht, weil die Touristenhorden alle davor stehen. Es war erstaunlich, wie viele da offensichtlich hinwollen. Ich würde nicht mehr hingehen, zumal es schönere Wasserfälle gibt, bei den Plitwitzer Seen. Diese lohnen sich tatsächlich, auch wenn da ähnlich viele Menschen herumlaufen. Auch hier sollte man viel Zeit zum Wandern mitbringen, aber man wird durch hervorragende Anblicke belohnt. Es ist wirklich wunderschön.
Am Wendepunkt der Fahrt stand Split, eine Stadt, die ich unbedingt sehen wollte, nachdem ich darüber gelesen hatte. Ich wurde nicht enttäuscht. Es ist beeindruckend zu sehen, wie die damalige Bevölkerung einen leerstehenden römischen Palast nutzte um direkt in diesen eine Stadt zu bauen. Ein ehemaliger Säulengang wird dann einfach zur Häuserfront. Ehemalige Tempel sind Hotels, Wohnungen, Geschäfte. Alles paßt irgendwie rein. Es ist tatsächlich lebendige Geschichte. Unter der Stadt befindet sich dann noch ein ausgedehntes römische Kellersystem welches nur teilweise instabil wurde, meist aber die ganze Stadt problemlos trägt.
Nach Split ging es dann recht flott nach Norden, unterbrochen durch einen oben erwähnten Besuch der Plitwitzer Seen und einem Abstecher nach Zagreb. Die Stadt ist soweit ganz nett, eine gut erhaltene Hauptstadt eben. Sicherlich könnte man da eine ganze Weile bleiben, weil dort so viele verschiedene Museen untergebracht sind, daß man sie nicht alle aufzählen kann. Besucht wurde aber nur das Museum der „Broken Relationships“, welches ich sehr empfehlen kann. Der Name ist Programm und die Ausstellungsstücke sind sehr persönlich und die begleitenden Geschichten mitunter sehr bewegend.
Nach Kroatien stand ein kurzer Aufenthalt in Ungarn an, der sich auf Ausruhen am Balaton und einen Besuch in Budapest beschränkte. Als nächstes werde ich über Rumänien berichten, sobald ich ausgereist bin.
Viel Spaß bei der Galerie.
- Ah, die kroatische Küste in Istrien ist schon einen Blick wert.
- Dachten sich auch die alten Römer und die Cafebesitzer von heute.
- Das ist doch mal ein schönes Einfamilienheim.
- Das hier war mal ein Mehrfamilienheim, so vor ca. 500-600 Jahren.
- Der Einbauschrank im modernen Eigenheim.
- Für Spiele war auch gesorgt im Amphitheater.
- Noch mal in groß.
- Ein noch stehender Tempel der Römer.
- Ausblick als Belohnung für eine lange Wanderung.
- Eine Burg, mal wieder toll renoviert und daher nicht von innen angeschaut.
- Sonnenuntergang an einem Campingplatz.
- Jetzt ist er vorbei und wirkt noch nach.
- Das Velebitgebirge, wieder Aussicht nach Wanderung.
- Die Fahrt da hoch bzw. runter hat auch viel Spaß gemacht.
- Man kann sogar das Meer ab und zu sehen.
- Oder viele weitere Berge.
- Das ist doch mal ein Stellplatz für den Bus!
- Das Bild zeigt dir Krka-Wassermassen.
- Das Bild zeigt die Krka-Menschenmassen.
- Darum schnell nach Trogir.
- Da liegt auch eine Bohrplattform, die gerade grundsaniert wird (Zagreb I).
- Wir haben da einen alten Palast gefunden, mit einem schönen Säulengang. Prima, da bau ich mein Haus rein. Split zeigt wie das geht in beeindruckender Weise.
- Diesmal fand ein Hotel Schutz hinter den Säulen.
- Auf diesen Kellern steht die Stadt seit mehr als 1700 Jahren.
- Nicht so gut zu erkennen, aber das waren die Rohrleitungen der Wasserversorgung bei den Römern. Zum Glück war Arbeitskraft billig.
- Ein erhaltener Tempel in Split, der mittlerweile ein Tempel der örtlichen Kirche ist. Man nennt das dann vermutlich Kapelle.
- Weil’s so schön war noch ein Bild der Palastmauern.
- Die Plitwitzer Seen mit Mengen an Leuten, aber die Sicht belohnt hier doch deutlich mehr als in Krka. Vor allem gibt es auch ruhige Orte.
- Türkis.
- Wasserfälle.
- Blau und Wasserfälle.
- …
- Es reicht!
- Darum endlich wieder Gebäude. Diesmal in Zagreb, der letzten Station in Kroatien.
- Und noch eine Stadtmauer.
- Ein Straßenbild in Zagreb




































